pte20090206004 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Franchise: Procter & Gamble will US-Autos waschen

Nationale Kette will vom 35-Mrd.-Dollar-Gesamtmarkt profitieren


Autowäshe als Franchise-Modell (Foto: pixelio.de, Kirsten Vollmer)
Autowäshe als Franchise-Modell (Foto: pixelio.de, Kirsten Vollmer)

New York/Cincinnati/Berlin (pte004/06.02.2009/06:10) Der Konsumgütergigant Procter & Gamble http://www.pg.com erweitert sein Geschäft mit Autowäschen in den USA. Unter dem Firmennamen Mr. Clean Car Wash will man mit einem Franchise-System das US-Geschäft angehen und lokalen Anbietern das Wasser abgraben. Der Schritt Procter & Gambles scheint von langer Hand geplant. Erst im Dezember 2008 kaufte das Unternehmen die Franchise-Firmenanteile der in Atlanta ansässigen Carnett's Car Washes http://www.carnetts.com , die über ein nationales Netz von 14 Filialen verfügt. Procter & Gamble-Manager Bruce Brown beruft sich bei der Neuakquisition auf die Wahrnehmung von Wachstumschancen. Der Markt für Autowäschen in den USA ist trotz Krise überraschend lukrativ. Procter & Gamble erhofft sich hohe Erlöse. Der Gesamtmarkt erwirtschaftet jährlich rund 35 Mrd. Dollar.

"Vor allem in den USA ist Franchise die übliche Form, um sich selbstständig zu machen. Der Vorteil dabei ist, dass der Franchise-Nehmer auf die Erfahrung des Franchise-Gebers vor allem in Hinblick auf das Geschäftskonzept bauen kann", unterstreicht Pascale Taube, Sprecherin des Deutschen Franchise-Verbands http://www.franchsieverband.com , gegenüber pressetext. Laut der Expertin läge im vorliegenden Fall von Procter & Gamble der Hauptvorteil darin, dass man kein eigenes Filialnetz benötigt. Zudem seien Franchise-Nehmer besser motiviert, da diese als eigenständige Unternehmer unter dem Dach einer Marke operieren. "Angestellten ist es in vielen Fällen egal, ob das Unternehmen Gewinn macht oder nicht. Franchise-Nehmer dagegen müssen häufig die Franchise-Outlets selbst finanzieren. Vom Geschäftserfolg der Filiale hängt unmittelbar die eigene Existenz ab", gibt Taube auf Nachfrage von pressetext zu bedenken.

Der Einstieg in das Autowasch-Geschäft ist für das ursprünglich auf den Konsumgüterhandel spezialisierte Unternehmen ein völlig neues Feld. Procter & Gamble steht bereits seit langer Zeit unter massiven Druck, neue Geschäftsfelder mit florierenden Ertragsaussichten ausfindig zu machen. Aufgrund der Wirtschaftskrise, die sich vorrangig in einem Rückgang der Absätze niederschlägt und Konsumenten weniger ausgeben, erscheint das Autowasch-Business für den Konzern als größtenteils krisenresistent sowie nicht-saisonbedingt. Mit dem Vorstoß will man die Analysten-Prognosen aufweichen. Diese rechnen damit, dass Procter & Gamble bei einer wirtschaftlich schwierigen Konjunktur wie dieser allein mit dem Kerngeschäft im Bereich des Konsumgüterhandels langfristig gesehen keinen großen Gewinn erzielen wird.

Trotz aller Unkenrufe sieht Procter & Gamble großes Wachstumspotenzial und beruft sich auf seine über Jahre gesammelte Kompetenz im Service-Bereich. 2007 öffnete Procter & Gamble bereits zwei Mr.-Clean-Car-Wash-Standorte in der Nähe der Headquarters bei Cincinnati. Im vergangenen Jahr folgten dann drei sogenannte "Tide dry-cleaning shops" in Kansas. Mit dem Zukauf der Anteile an Carnett's Car Washes sollen nun Browns ehrgeizige Pläne eines in den USA bedeutenden Autowasch-Netzwerkes in die Tat umgesetzt werden. Wettbewerbsvorteile sieht Nathan Estruth, Vizepräsident von Procter & Gamble FutureWorks. Schließlich fehle es in den Staaten bislang an einer dominanten Marke. Zudem sei die zunehmend alternde Baby-Boomer-Generation der 1950er und 1960er Jahre mehr und mehr unwillig, selbst zu waschen. "Wir müssen uns auf Dinge konzentrieren, in denen wir gut sind und Partner in den Bereichen finden, in denen wir nicht gut sind", sagt Brown in einem Bericht des Wall Street Journals.

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