pte20090213001 Umwelt/Energie, Forschung/Entwicklung

Weltgrößtes Wellenkraftwerk entsteht in Schottland

1.500 Haushalte bekommen Strom aus Meeresbrandung


Die Wavegen-Technologie soll sauberen Strom liefern (Image: Wavegen/npower)
Die Wavegen-Technologie soll sauberen Strom liefern (Image: Wavegen/npower)

Swindon (pte001/13.02.2009/06:05) Grünes Licht von der schottischen Regierung gibt es für das größte Wellenkraftwerksprojekt der Welt. Das "Siadar Wave Energy Project" (SWEP) auf der Hebrideninsel Lewis soll mindestens 1.500 Haushalte mit Strom versorgen. Basierend auf der Wavegen-Technologie, die bereits auf der schottischen Insel Islay erfolgreich getestet wurde, sollen 36 Turbinen errichtet werden.

"Das Kraftwerk ist auf einem flachen, künstlichen Damm 350 Meter vor der Küste am Meeresboden verankert", so Simon Robertson, Projektverantwortlicher beim Energieversorger npower renewables http://www.npower-renewables.com , gegenüber pressetext. Das Kraftwerk, das rund 250 Meter lang ist, arbeitet nach dem Prinzip der Oscillating Water Column. Dabei drücken die Wellen das Wasser in Betonröhren und ziehen es hinterher wieder heraus. Am oberen Ende münden die Röhren in Turbinen. Durch die sich auf und ab bewegende Wassersäule entsteht in den Betonröhren abwechselnd ein starker Überdruck bzw. Unterdruck. Eine speziell konzipierte Turbine wird von diesem Luftstrom trotz der dauernden Änderung in eine konstante Richtung angetrieben. "Das System ist absolut sicher", so Robertson. "Errichtet wird das Kraftwerk nämlich im relativ seichten Wasser mit einer Tiefe von fünf bis neun Metern. Wasser kann in die Turbinen nicht eindringen und selbst hohe Wellen können der Konstruktion nichts anhaben." Der Prototyp in Islay ist schon seit sieben Jahren in Betrieb.

"Der größte Teil des Kraftwerks wird nicht an Ort und Stelle gebaut, sondern in neun kleinen oder drei großen Einheiten angeliefert, am Meeresboden verankert und montiert", erklärt Robertson. Dafür haben die Errichter aufgrund des unbeständigen Wetters und der Witterung allerdings nur rund vier Monate Zeit. "Die gesamte Bauzeit haben wir mit rund 18 Monaten angesetzt. Geplant ist die Inbetriebnahme im Jahr 2011." Dies hänge weniger von den Errichtern als von den Behörden ab, meint der Experte. Die 36 Turbinen sollen dann zwischen 3,6 und vier Megawatt Strom produzieren. Auch in Sachen Wartung und Service ist man bei npower vom Kraftwerk überzeugt. Neben der gesetzlich vorgeschriebenen Wartung sei von einer Lebensdauer der Turbinen von mindestens 25 Jahren auszugehen.

Die bisherigen Leistungsdaten des Kraftwerkes auf Islay mit dem Namen LIMPET (Land Installed Marine Powered Energy Transformer) sind jedoch nach Aussagen verschiedener Fachmedien enttäuschend. Die ursprünglich vorgesehene Jahresdurchschnittsleistung von 500 kW musste aufgrund von geologischen Gegebenheit auf 212 kW reduziert werden.

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