pte20090324002 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Warner Bros. öffnet Filmarchiv für Konsumenten

Unveröffentlichte Klassiker sollen direkt verkauft werden


Warner macht Archiv zugänglich (Foto: warnerbros.com)
Warner macht Archiv zugänglich (Foto: warnerbros.com)

Hollywood (pte002/24.03.2009/06:10) Das Filmstudio Warner Bros. Entertainment http://www.warnerbros.com will sein Filmarchiv zusätzlich nutzen und für die Konsumenten erschließen. Wie das Wall Street Journal berichtet, plant Warner seine bislang unveröffentlichten Klassiker für 19,95 Dollar pro Stück direkt an die Endkunden zu verkaufen. Die Bestrebungen erfolgen angesichts des schwächelnden DVD-Geschäfts und sollen die physischen Verkäufe für die Zukunft stabil halten. Unter den bislang nicht erschienen Klassikern, die nun auf DVD gebracht werden sollen, befinden sich Filme wie "Once Upon a Honeymoon" mit Cary Grant aus dem Jahr 1942 und "Possessed" mit Clark Gable und Joan Crawford von 1931.

"Ich halte die Pläne von Warner Bors. für absolut sinnvoll. Die Nachfrage für Klassiker ist sehr groß", meint Oliver Trettin, stellvertretender Geschäftsführer des Bundesverband Audiovisuelle Medien (BVV) http://www.bvv-medien.de , gegenüber pressetext. Dies würden auch bisherige Verkaufszahlen aus Deutschland belegen. "30 bis 40 Prozent der Verkäufe stammen von Katalog-Titeln", ergänzt Trettin. Ein direkter Absatz seitens der Filmstudios an die Konsumenten sei derzeit jedoch nicht üblich. Viele Filme aus dem Warner-Archiv, die nun auf diese Weise vertrieben werden sollen, hätten ursprünglich in den regulären Handel gebracht werden sollen. Doch angesichts der rückläufigen DVD-Verkäufe und damit verbundenen Einschränkungen in den Regalen der Händler versucht das Filmstudio nun diesen neuen Ansatz.

"Das ist für uns eine einfache Möglichkeit, Produkte an den Konsumenten zu bringen, die normalerweise gar nicht verfügbar wären", sagt George Feltenstein, Senior Vice President für Katalogmarketing bei Warner. Die Überarbeitung der alten Filme für den DVD-Verkauf dauerte je nach Zustand zwischen einigen Wochen und zwei Jahren. Um die Kosten für den neuen Geschäftszweig möglichst niedrig zu halten, schuf das Filmstudio eine eigene unabhängige Firma, die jeden Titel on Demand herstellt. Der Kunde soll die DVD inklusive Original-Cover innerhalb von fünf Tagen per Post erhalten. Alternativ dazu will Warner auch Downloads anbieten, wobei ein Film dann auf nur 14,95 Dollar kommt. Feltenstein rechnet dennoch damit, dass die große Mehrheit der Bestellungen für physische DVDs eingehen wird.

Dadurch, dass der Handel übersprungen wird, kann Warner auch die kompletten Umsätze einkassieren. Die Großhandelspreise, die von den Filmstudios ansonsten von den Händlern eingefordert werden, liegen normalerweise bei zwölf Dollar pro DVD bzw. zehn Dollar pro digitaler Kopie. Insgesamt umfasst das Warner-Archiv rund 6.800 Filme, nur 1.200 davon wurden bisher auf DVD herausgebracht. Das Filmstudio erhofft sich auf ein ungestilltes Interesse bei den Konsumenten zu stoßen und damit gutes Geld zu verdienen. Dennoch wird der Geschäftsbereich wohl ein Nischenmarkt bleiben.

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