pte20090507012 Unternehmen/Wirtschaft, Auto/Verkehr

Opel plant Comeback der DDR-Marke Wartburg

Vermeidung der Fiat-Fusion als Ziel - Experte sieht wenig Chancen


Wartburg soll wieder zum Leben erweckt werden (Foto: pixelio.de, GerdaB)
Wartburg soll wieder zum Leben erweckt werden (Foto: pixelio.de, GerdaB)

Eisenach/Rüsselsheim/Nürtingen (pte012/07.05.2009/11:00) Der im Zuge der Krise seiner Muttergesellschaft General Motors massiv ins Wanken geratene Automobilhersteller Opel http://www.opel.de will der DDR-Traditionsmarke Wartburg erneut Leben einhauchen. Wie die Auto Bild in der kommenden Ausgabe am Freitag berichtet, strebt das Rüsselsheimer Management die Wiederbelebung der Marke vor allem deshalb an, um die ungeliebte Koalition mit dem italienischen Autoriesen Fiat http://www.fiat.com zu vermeiden. Der neue Wartburg soll ersten Informationen nach auf einer technisch abgespeckten Version des Opel Corsa basieren und könnte demnach schon für 7.000 Euro angeboten werden.

"Keine Frage, vor allem die unteren Kleinwagensegmente sind sehr gefragt und werden auch künftig eine wichtige Rolle spielen. Trotzdem glaube ich nicht, dass sich die Marke Wartburg allein schon aus Imagegründen am Markt behaupten könnte. Opel wäre gut beraten, bei seiner eigenen Marke zu bleiben", erläutert Stefan Reindl, stellvertretender Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen http://www.ifa-info.de , gegenüber pressetext. Obwohl Reindl der Neuauflage des Wartburgs "nur eine geringe Bedeutung" beimisst, scheint sich hinter den Plänen mehr als nur eine Idee zu verbergen. Aus Verhandlungskreisen hieß es, der Wartburg-Vorstoß von GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster sei ein Alternativplan zu den Verkaufsgesprächen mit Fiat und Magna.

Insider sehen Magna aufgrund seiner Russland-Investitionspartner und Flexibilität als Favorit. "Fiat und Opel passen nicht zueinander. Eine Fiat-Chrysler-Opel-Gruppe hätte zwar weltweit hohe Verkaufszahlen am Gesamtmarkt. Aber die sehr dünne Eigenkapitaldecke Fiats und der neuen Gruppe ermöglichen es kaum, in wichtige Zukunftstechnologien zu investieren", sagt Ferdinand Dudenhöffer, Automobilexperte der Universität Duisburg-Essen, im Gespräch mit pressetext. Laut dem Fachmann würden sich Fiat, Opel und Chrysler bei einer Fusion deutlich in den Absatzmärkten überlappen und "die Kannibalisierung der Marken verstärken", anstatt neue Marktpotenziale zu eröffnen. Vor dem Hintergrund dieser Bedenken dürften auch die Wartburg-Pläne der Opel-Spitze stehen, sich in Europa auf Alternativen zu konzentrieren.

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