pte20090526027 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Chinesisches Studio produziert erste 3D-TV-Serie

Projekt verschlingt 9,5 Mio. Euro allein für 3D-Effekte


Mithilfe spezieller Brillen entsteht beim TV-Seher ein 3D-Bild (Foto: pixelio.de, korneloni)
Mithilfe spezieller Brillen entsteht beim TV-Seher ein 3D-Bild (Foto: pixelio.de, korneloni)

Peking (pte027/26.05.2009/11:45) Das Thema 3D hat sich zur Zukunftshoffnung für die angeschlagene Filmwirtschaft entwickelt. Nicht nur in Hollywood, sondern auch am anderen Ende der Welt, in China, arbeiten die Technikabteilungen der Studios derzeit mit Hochdruck an der Umsetzung neuer 3D-Produktionen. Bislang sind diese in erster Linie für die Kinoleinwand gedacht. Ein ambitioniertes Projekt der Hengdian Studios http://www.hengdianworld.com in Peking will die viel versprechende Technologie nun aber erstmals auch für eine herkömmliche TV-Serie adaptieren. Wie der verantwortliche Produzent Wu Qiuyun gegenüber den Beijig News wissen lässt, habe man mit den entsprechenden Dreharbeiten bereits vor mittlerweile rund zwei Jahren begonnen. Die insgesamte Laufzeit des 130 Mio. Yuan (rund 13,7 Mio. Euro) teuren Projekts sei auf fünf Jahre angesetzt.

"Das Thema 3D taucht zwar auf Medienmessen immer wieder auf. Im TV-Bereich wird es aber nicht als unmittelbare Zukunftstechnologie wahrgenommen", stellt Alexander Horacek, Leiter der Unternehmenskommunikation beim öffentlich-rechtlichen Österreichischen Rundfunk (ORF) http://www.orf.at , auf Anfrage von pressetext fest. Viel stärkere Hoffnungen setze man hingegen in HD-Produktionen. "3D-Inhalte werden sich auf dem Fernsehsektor in den nächsten zwei, drei Jahren nicht durchsetzen. Diese Einschätzung wird auch durch die Entwicklung bestätigt, die sich in an deren europäischen Ländern zeigt", betont Horacek. Vereinzelte Projekte in diese Richtung habe es aber bereits vor mehreren Jahren gegeben. "Damals waren spezielle 3D-Brillen notwendig, um die Bilder am TV-Bildschirm dreidimensional wahrnehmen zu kommen. Im Unterschied zu heute wurde aber noch auf analoge Technologie gesetzt. Dieser 3D-Trend hat sich nicht wirklich durchsetzen können", meint Horacek.

Das chinesische Produktionsstudio scheint dies etwas anders zu sehen und versucht die 3D-Entwicklung durch umfangreiche Investitionen voranzutreiben. Laut dem Hengdian-Produzenten Qiuyun sollen bei "Wu Cheng-en and the Journey to the West" allein an die 90 Mio. Yuan (rund 9,5 Mio. Euro) für 3D-Effekte ausgegeben werden. Um es den Zusehern zu ermöglichen, die auf einer altertümlichen chinesischen Legende beruhende TV-Serie plastisch wahrnehmen zu können, hat das Team um den Produzenten eine spezielle Brille entwickelt. Diese soll dann rechtzeitig zum Start der 45 Episoden dauernden Fernsehshow landesweit an die Bevölkerung verteilt werden. "Wer sich die Serie ohne entsprechende 3D-Brille ansieht, wird ein leicht verschwommenes Bild zu sehen bekommen", erklärt Qiuyun. In jeder einzelnen Episode der 45-Minuten-Sendung sollen im Durchschnitt rund zehn Minuten an 3D-Szenen zu sehen sein.

(Ende)
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