pte20090630022 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Google startet SMS-Handydienste in Afrika

Initiative soll ärmerer Bevölkerung Zugang zu Informationen bringen


In Afrika sind Handys oft der einzige Zugang zu Informationen (Foto: google-africa.blogspot.com)
In Afrika sind Handys oft der einzige Zugang zu Informationen (Foto: google-africa.blogspot.com)

Mountain View/Kampala (pte022/30.06.2009/11:23) Der Internetkonzern Google http://www.google.com will die Informationsarmut in Afrika bekämpfen. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, hat das Unternehmen eine Reihe neuer SMS-Services für Handynutzer in Uganda gestartet. Wie der Suchmaschinenanbieter per Blogeintrag wissen lässt, sollen die entsprechenden Dienste in weiterer Folge auch auf andere afrikanische Länder ausgeweitet werden. "Afrika zählt derzeit zu den am schnellsten wachsenden Mobilfunkmärkten überhaupt. Die Nutzungsrate in diesem Bereich ist rund sechs Mal höher als die Internet-Penetratsionsrate", schreibt Rachel Payne, Google-Country-Manager für Uganda. Die Bevölkerung verfüge dabei zumeist nur über einen sehr limitierten Zugang zu Informationen und Kommunikationstechnologien. Dies soll sich durch nun durch das Mobilfunkengagement Googles ändern, das auch die ärmsten Personen und Gemeinden per SMS mit den wichtigsten Nachrichten und relevanten Informationen versorgen soll.

"Wir wollen versuchen, eine möglichst breite Basis von Menschen zu bedienen, nicht nur diejenigen, die bequem vom Arbeitsplatz oder vom heimischen Computer in das Internet einsteigen. Es ist wichtig, die User dort zu erreichen, wo sie sich aufhalten und mit den Informationen zu versorgen, die sie am meisten brauchen", erklärt Payne. Dies gelte insbesondere für die Gegenden mit der größten Informationsarmut. "Einen Festnetzanschluss mit Internetzugang können sich in Afrika nur die Privilegierten leisten. Ein Handy ist in dieser Hinsicht wesentlich günstiger und deshalb auch enorm verbreitet", schildert Andreas Wenzel, Afrika-Experte der Caritas http://www.caritas.org , auf Anfrage von pressetext. Dass man nun versuche, auch den ärmeren Bevölkerungsschichten über das Handy einen Zugang zu Informationen und Wissen zu verschaffen, sei prinzipiell sicherlich sinnvoll. "Diese Initiative ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, eine signifikante Verbesserung der Situation ist dadurch aber nicht zu erwarten", meint Wenzel.

Die Palette der neuen Google-SMS-Dienste in Afrika umfasst mehrere Einzelservices. "Google SMS" etwa ist ein herkömmlicher Informationsdienst für Nachrichten, Sportergebnisse, lokale Wettervorhersagen, aktuelle landwirtschaftlich relevante Hinweise oder wichtigen Gesundheitsratschlägen. Mit "Google Trader" soll hingegen eine Art Marktplatz ins Leben gerufen werden, der die Kontaktaufnahme von Käufern und Verkäufern von Produkten und Dienstleistungen vereinfachen soll. "Die Verbesserung des Zugangs zu Markt und Handel ist ein enorm wichtiger Punkt. Mangelnde Zugangsmöglichkeiten führen dazu, dass sich viele Kleinbauern monopolistisch agierenden Händlern gegenübersehen, die ihnen die Preise diktieren können", betont Wenzel. Der dritte gestartete Service namens "Google SMS Tips" ist eine Frage-und-Antwort-Dienst, der Nutzern auf Basis einer umfassenden Datenbank mit relevanten Antworten für ihre aktuellen Probleme beliefern soll.

(Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Markus Steiner
Tel.: +43-1-81140-317
E-Mail: steiner@pressetext.com
|