pte20090717020 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Musikindustrie will an Pirate-Bay-Verkauf mitverdienen

Plattform-Gründer wollen Geld an Stiftung weitergeben


IFPI will Geld aus Pirate-Bay-Verkauf (Foto: piratebay.org)
IFPI will Geld aus Pirate-Bay-Verkauf (Foto: piratebay.org)

London (pte020/17.07.2009/13:45) Die Musikindustrie ist bestrebt, am Verkauf der Torrent-Seite Pirate Bay http://www.piratebay.org mitzuverdienen. Wie von Seiten hochrangiger Branchenvertreter und einem IFPI-Sprecher zu vernehmen ist, will die Musikindustrie zumindest einen Teil der umgerechnet rund 5,5 Mio. Euro des Gesamtpreises von Pirate Bay abschöpfen, berichtet Cnet. Vor rund zwei Wochen hatte das schwedische Unternehmen Global Gaming Factory überraschend seine Pläne zum Kauf der populären Plattform bekannt gegeben (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090630025/). Außerdem soll ein neues Geschäftsmodell, die Zukunft von Pirate Bay sichern - geplant ist, legal erworbene Inhalte aus der Film- und Musikbranche anzubieten.

Wenngleich der Verkauf der schwedischen Seite frühestens im August über die Bühne gehen soll, versucht die IFPI nun bereits sicherzustellen, dass die Geldstrafe von 2,7 Mio. Euro, die den Plattform-Betreibern im April aufgebrummt wurde, aus dem Verkaufserlös getilgt wird. Laut Alex Jacob, Sprecher der IFPI, sei es immer die Absicht gewesen, den Schadenersatz auch einzuholen. Nun jedoch, da der Verkauf von Pirate Bay im Raum steht, sei es den Musikindustrie-Vertretern auch bewusst, dass die ursprünglichen Pirate-Bay-Betreiber Zugang zu dem Geld haben würden.

Global Gaming will nur die Hälfte des Kaufpreises in Bar auf den Tisch legen, die andere Hälfte soll in Aktien aufgewendet werden. Hinzu kommt, dass die verurteilten Pirate-Bay-Gründer nach eigenen Aussagen seit Jahren nicht mehr die offiziellen Eigentümer der Plattform waren. "Wir hatten nie ein Interesse daran, an Pirate Bay zu verdienen", so Peter Sunde, einer der Plattform-Gründer. Pirate Bay sei seit dem Jahr 2006 nicht mehr im Besitz der Gründer. Das Geld aus dem Verkauf würde an Freunde einer ausländischen Firma gehen, die sich dazu bereit erklärt hätten, dieses in eine Stiftung für Internetprojekte zu investieren.

Aus der Rechtsabteilung von Global Gaming heißt es, Pirate Bay befinde sich im Besitz eines Unternehmens auf den Seychellen. Für die IFPI ist es laut Jacob unerheblich, wem die Plattform gehört. "Der Richter hat die vier Betreiber für schuldig befunden und sie angewiesen den Schadenersatz zu bezahlen."

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
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