pts20090721018 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

Aus für Märklin? - "Märklinhilfe" darf nicht helfen

Rettungsinitiative stellt ihre Aktivitäten endgültig ein


Berlin (pts018/21.07.2009/10:30) Die in Berlin als Märklinhilfe gestartete Initiative zur Rettung des insolventen Spielzeugeisenbahn-Herstellers Märklin stellt ihre Aktivitäten nunmehr endgültig ein. Die Gläubigerversammlung hat mitteilen lassen, dass der Gläubigerausschuss am 13. Juli 2009 entschieden habe, die Märklinhilfe von dem Investorenprozess auszuschließen. Ein Grund wurde nicht genannt. Eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Gläubigerausschuss und dem Insolvenzverwalter ist in Folge dauerhafter Änderungen des Fahrplans im Sinne der Märklin Fans nicht mehr möglich. Anfänglich wurde die Idee, Märklin als Publikumsgesellschaft aufzustellen und durch das Kapital Tausender von Investoren auf eine breite Basis zu stellen, unterstützt. Auch gegenüber der Öffentlichkeit wurde bekundet, dass Märklin Publikumsgesellschaft werden sollte. Zur Umsetzung der Kapitaleinwerbung wurde ein seitens der BaFin zur Veröffentlichung genehmigter Emissionsprospekt erstellt und ein großer Finanzvertrieb als Vertriebspartner gewonnen.

Aus nicht nachvollziehbaren Gründen wendete sich jedoch das Blatt. "Mit dem Beginn der Einwerbung von Investorenkapital äußerte sich der Insolvenzverwalter gegenüber der Presse kritisch, warnte vor möglichen Verlusten, wenn die Märklinhilfe nicht zum Zuge komme und verkündete, es ständen sechs Investoren mit jeweils 100 Millionen Euro Kapital zur Verfügung, das angeschlagene Unternehmen zu retten. Trotz dieser angeblich bereits existierenden Investoren wurde Close Brothers, eine englische Investmentbank, damit beauftragt, mögliche weitere Investoren zu finden. "Merkwürdig, wenn schon neben der Märklinhilfe sechs weitere Investoren zur Verfügung stehen", sagt Dr. Scholz. Schweigen im Walde war denn auch die häufigste Reaktion, wenn sich die Märklinhilfe als ernst zu nehmender Investor um Gespräche bemühte. "Uns war ab der öffentlichen Warnung des Insolvenzverwalters klar, dass wir gebremst werden sollten, so dass der Vertrieb umgehend eingestellt wurde", erklärt der Rechtsanwalt Stefan Göttlich als weiterer Geschäftsführer der Märklinhilfe.

Den "Fahrplan Zukunft" kann Märklin aus Sicht der Märklinhilfe so nicht umsetzen. Die Fahrgäste müssten hierzu einen Schlingerkurs buchen, der ihnen so nicht zuzumuten ist. "Selbstverständlich werden wir sämtlichen Investoren die gesamte Einlage nebst Agio zurück erstatten und müssen nun den entstandenen Verlust von mehreren Hunderttausend Euro auf die eigene Kappe nehmen", sagt RA Göttlich. Ganz im Gegensatz zu dem, was gelegentlich in den Medien behauptet wurde, ging es der Märklinhilfe nämlich zu keinem Zeitpunkt darum, sich an dem angeschlagenen Unternehmen und seinen Fans zu bereichern. "Wir wollten ein Zeichen setzen für andere Unternehmen in Deutschland, die in einer ähnlichen Situation sind wie Märklin und durch das ohne Zweifel vorhandene Kapital am Leben erhalten werden könnten", meint Scholz. Offensichtlich muss in Deutschland noch wesentlich mehr passieren, bis dies verstanden wird. Aber dann ist es für viele Unternehmen bereits zu spät.

Bedenklich ist aus unserer Sicht Folgendes: Wenigstens in einem Fall hat der Insolvenzverwalter Erfahrungen mit Close Brothers. Das seinerzeit "betreute" Unternehmen (Firma Kittel) entwickelte sich negativ. Immer wieder kritisieren Fachleute in Deutschland die Vorgehensweise der Insolvenzverwalter, die in einigen Fällen weniger die weitere Existenz der Unternehmen als andere Interessen in den Vordergrund stellen. Könnte Märklin bereits in Kürze ein weiteres Beispiel dafür sein?

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