pte20090725007 Medien/Kommunikation, Bildung/Karriere

Berufseinstieg für Journalisten immer schwieriger

Unbezahlte Praktika auf der Tagesordnung


Berufseinsteiger müssen sich mit wenig Geld zufrieden geben (Foto: cabinetoffice.gov.uk)
Berufseinsteiger müssen sich mit wenig Geld zufrieden geben (Foto: cabinetoffice.gov.uk)

London/Berlin (pte007/25.07.2009/13:20) Die Arbeitsbedingungen für Journalisten werden zunehmend härter. Insbesondere junge Berufseinsteiger haben es mittlerweile sehr schwer und müssen sich häufig über lange Zeit hinweg mit unbezahlten Praktika abspeisen lassen. Das zeigt nun auch ein aktueller britischer Regierungsbericht zum Thema Berufseinstieg. Anwärter auf den Journalistenberuf müssten heute aus gutem Hause kommen, um sich in ihrer Anfangszeit finanziell über Wasser halten zu können. Hinzu kämen außerdem oft hohe Ausbildungskosten an diversen Hochschulen sowie die wachsenden Zahl an Bewerbern, die den Konkurrenzdruck, eine Stelle zu bekommen, deutlich steigert.

"Es drängen weit mehr Interessenten in die Medienbranche als es Arbeitsplätze gibt. Das heißt aber nicht, dass man deswegen den Kopf in den Sand stecken sollte", meint auch Eva Werner, stellvertretende Pressesprecherin beim Deutschen Journalistenverband (DJV) http://www.djv.de , gegenüber pressetext. Wer sich um eine gute Ausbildung kümmere und Durchhaltevermögen habe, der hätte auch durchaus Chancen. "Wichtig ist, sich zunächst um die Ausbildung zu kümmern. Studium und Volontariat bzw. eine Journalistenschule sind eine gute Grundvoraussetzung dafür, langfristig in der Branche Fuß fassen zu können", so Werner weiter. Danach sollten Berufseinsteiger genau prüfen, welche Jobs sie annehmen.

Um dem Problem beizukommen, sei es notwendig, dass "Praktika offen beworben werden, einen klaren, transparenten und objektiven Rekrutierungsprozess durchlaufen und qualitativ hochwertige, fokussierte Entwicklungsmöglichkeiten für den Berufsneuling bieten", heißt es in dem britischen Bericht. Die Realität sehe jedoch so aus, dass mit einzelnen Ausnahmen sehr viele Medienunternehmen in puncto "guter Ausbildung" schlichtweg durchfallen würden.

Allerdings ist eine gute Ausbildung häufig auch eine Kostenfrage. In dem britischen Bericht fordern die Experten daher, dass es Menschen aus sozial schlechter gestellten Schichten einfach gemacht werden müsse, Darlehen bzw. finanzielle Unterstützung zu erhalten. Ein größeres Problem ist es aber offenbar, dass der Beruf nicht nur sozial Schwachen, sondern tatsächlich auch einer breiten Mittelschicht nicht mehr allzu leicht zugänglich ist. Es sei hier nicht eine Minderheit, sondern eine Mehrheit an Personen betroffen.

Bericht "Unleashing Aspiration" (pdf-Download): http://www.cabinetoffice.gov.uk/media/227102/fair-access.pdf

(Ende)
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