pte20090910017 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Pirate-Bay-Deal: Käufer in Finanznot

Global Gaming Factory vom Aktienhandel in Stockholm ausgeschlossen


Der GGF-Kauf von The Pirate Bay wird zunehmend unwahrscheinlicher (Foto: piratebay.org)
Der GGF-Kauf von The Pirate Bay wird zunehmend unwahrscheinlicher (Foto: piratebay.org)

Stockholm (pte017/10.09.2009/11:10) Der Verkauf der schwedischen Torrent-Tracker-Webseite The Pirate Bay http://www.piratebay.org an das Unternehmen Global Gaming Facory (GFF) wird immer unwahrscheinlicher. Hatte der IT-Dienstleister noch Ende Juni großmundig erklärt, die "Piratenbucht" für umgerechnet 5,5 Mio. Euro übernehmen und in ein legales Download-Angebot umwandeln zu wollen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090630025/), lassen mittlerweile einige Ereignisse große Zweifel an dem erfolgreichen Abschluss des angekündigten Deals aufkommen. So hat das Disziplinarkomitee der Stockholmer Börse GGF dauerhaft vom Aktienhandel ausgeschlossen. Als Grund für diese harte Maßnahme nennt das Aufsichtsgremium dabei die anhaltende Fehlinformation in Bezug auf die eigenen finanziellen Möglichkeiten.

Dem Disziplinarkomitee der schwedischen Börse zufolge hat eine Prüfung der GGF-Aktivitäten ergeben, dass das Unternehmen seine Investoren bewusst getäuscht und die Öffentlichkeit mit Falschinformationen beliefert habe, um den eigenen Aktienkurs in die Höhe zu treiben. In Wirklichkeit habe die IT-Firma aber zu keinem Zeitpunkt über die entsprechenden finanziellen Mittel verfügt, um das Pirate-Bay-Geschäft tatsächlich erfolgreich über die Bühne bringen zu können. Die Einschätzung, dass GGF durchaus Probleme haben könnte, das nötige Geld für die Übernahme der Tracker-Webseite aufzutreiben, wird auch durch eine Reihe von kürzlich in den Medien aufgetauchten Fotos bestätigt. Diese geben Aufschluss über die Probleme des GGF-CEOs Hans Pandeya mit der schwedischen Steuerbehörde, der er angeblich insgesamt über 110.000 Dollar an Steuernachzahlungen schuldet. Auf dem veröffentlichten Bildmaterial ist zu sehen, wie die Behörden sein Auto, Boot und Motorrad pfänden.

Auch Johan Ljungberg, CEO von Peerialism http://www.peerialism.se , dem Unternehmen, das die neue revolutionäre Peer-to-Peer-Tochnologie für die legale Pirate-Bay-Seite zur Verfügung stellen soll, sieht wenig Chancen für eine GGF-Übernahme. "Bei der Aktionärsversammlung wurden uns keine direkten Antworten präsentiert. Basierend auf Aussagen, die GGF vor und nach dem Meeting getätigt hat und den Berichten der letzten Tage, kommen wir aber zu dem Schluss, dass GGF nicht die ausreichenden finanziellen Mittel für den Kauf erhalten wird", stellt Ljungberg laut Bericht der Webseite TorrentFreak fest. Der Peerialism-CEO gehe daher nicht davon aus, dass das Geschäft stattfinden wird.

Bei GGF lässt man sich durch die aktuellen Probleme und aufkommenden Zweifel allerdings nicht einschüchtern. So ließ CEO Pandeya bereits wissen, dass er sich keinerlei Fehlverhaltens bewusst sei und auch weiterhin fest an den erfolgreichen Abschluss der angekündigten Pirate-Bay-Übernahme glaube. "Für das Disziplinarkomitee der Stockholmer Börse wird es schwer werden ihr aktuelles Vorgehen zu erklären, wenn wir in zwei Wochen den Deal endgültig abschließen werden", so Pandeya.

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