pte20090910030 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Warner konzentriert sich stärker auf DC Comics

Medienkonzern reagiert auf Disney-Marvel-Deal


DC-Aushängeschild Batman (Foto: dccomics.com)
DC-Aushängeschild Batman (Foto: dccomics.com)

New York (pte030/10.09.2009/13:45) Warner Bros. rückt sein Tochterunternehmen DC Comics http://www.dccomics.com stärker in den Mittelpunkt. Das Comicbuch-Geschäft soll in Zukunft stärker in das Filmstudio integriert werden und bekommt mit "DC Entertainment" zudem einen neuen Namen, berichtet das Wall Street Journal. Der Schritt erfolgt nur eine Woche, nachdem Disney den Comic-Konkurrenten Marvel übernommen hat. Laut eigenen Aussagen will Warner durch die Umstrukturierungen das Potenzial von DC bzw. der Comic-Charaktere über diverse Unternehmenskanäle besser ausschöpfen - sowohl im TV als auch in Filmen und über diverse Konsumprodukte.

Damit verlagert sich die traditionsreiche Konkurrenzsituation zwischen DC und Marvel beiderseits noch stärker in den Kino- und Filmbereich. Während DC seit jeher mit Batman und Superman Welterfolge erzielt, setzt Marvel auf Superhelden-Zugpferde wie Spiderman oder X-Men. Wer dabei letztlich die Nase vorne hat, sei so einfach nicht zu beantworten. "Insgesamt gesehen denke ich aber, dass das Marvel-Portfolio eine bessere Marktbreite hat - zumindest aus europäischer Sicht - allerdings nur, wenn die Linie der letzten zwei Jahre beibehalten wird, also die Marvel-Helden auch nach Marvel-Manie selbst verfilmt werden", meint Andreas Strickert-Küpper, Geschäftsführer von Comicexpress http://www.comicexpress.de , gegenüber pressetext. Es sei allerdings sehr fraglich, ob Disney den Marvel-Verantwortlichen künftig freie Hand lassen und das ganze nicht eher in massentaugliche Familienunterhaltung verwandelt werde.

DC Comics gehört bereits seit Ende der 60er-Jahre zu Warner, die Integration der DC-Marken in die restlichen Konzernbereiche war bisher allerdings eher schwach. Obwohl das Publikum eigentlich großes Interesse an Comic-Themen zeigte, landete Warner mit seinen Verfilmungen abgesehen von "The Dark Knight" keinen echten Supererfolg an den Kinokassen. Gleichzeitig biete aber gerade DC enorm viel Stoff, der sich filmisch umsetzen lasse. "Vielleicht sogar mehr als bei Marvel. Denn während Marvel im Grunde nur Superhelden zu bieten hat, gibt es im DC-Universum etwa noch das Vertigo-Label, das zusätzlich reichhaltigen Stoff gibt", meint der Comicexperte.

Warner selbst will von Konkurrenzkampf jedoch wenig wissen. "Wir sehen uns nicht als Wettstreiter zu Marvel", so Jeff Rubinov, President Warner Bros. Pictures Group. Jedes Investment, das im Comic-Universum getätigt werde, helfe dem gesamten Genre und allen Content-Produzenten. Strickert-Küpper sieht die Stärken beider Comic-Verlage in unterschiedlich verteilt. "Als Quintessenz lässt sich sagen, dass Marvel/Disney im Superheldenbereich mehr zu bieten hat, sofern Marvel freie Hand bei der Umsetzung gelassen wird. Im Gesamtblick wiederum hat DC/Warner aber die bessere Themenauswahl und versteht es hoffentlich auch, diese umzusetzen."

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