pte20090914015 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Microsoft-Yahoo-Deal wird gründlich geprüft

US-Justizministerium befürchtet Wettbewerbsverstoß der Websuch-Allianz


Yahoo will in Zukunft auf Microsoft-Suchtechnologie setzen (Foto: bing.com)
Yahoo will in Zukunft auf Microsoft-Suchtechnologie setzen (Foto: bing.com)

Washington/Redmond/Sunnyvale (pte015/14.09.2009/11:10) Das Justizministerium der Vereinigten Staaten Department of Justice (DOJ) http://www.usdoj.gov hat die Internetkonzerne Microsoft und Yahoo dazu aufgefordert, nähere Informationen zu ihrer geplanten Kooperation im Websuch-Bereich preiszugeben. Auf Basis der genauen Details will das Ministerium dann ausführlich prüfen, ob die Ende Juli dieses Jahres bekannt gegebene Partnerschaft (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090729040/) der beiden IT-Riesen gegen die geltenden Wettbewerbsbestimmungen verstößt oder nicht. Laut Cnet-Bericht kam die Anfrage der US-Behörde dabei wenig überraschend für Microsoft und Yahoo. Tatsächlich hätten beide Unternehmen bereits fest damit gerechnet, dass das Justizministerium eine gründliche Prüfung der Allianzpläne durchführen werde. Die behördliche Anfrage sei nun lediglich etwas früher eingetroffen als erwartet, lässt Microsoft-Sprecher Jack Evans wissen.

"Unsere Kooperation wird die Nutzungserfahrung der Websuche für User und Werbetreibende verbessern sowie die weitere innovative Entwicklung in diesem Bereich vorantreiben", hatten Microsoft und Yahoo Ende Juli in einer gemeinsamen Pressemeldung erklärt. Die getroffene Vereinbarung werde sich dabei zum Vorteil beider Beteiligten auswirken. Wie genau sich der Zusammenschluss auf den heiß umkämpften Websuch-Markt auswirken wird, bleibt aber bislang unklar. Genau hier will die Prüfung des DOJ für Aufklärung sorgen. Im Zentrum des Interesses steht dabei vor allem die Frage, ob die Reduktion der Konkurrenz im Sektor der Suchmaschinen, der nach Absegnung des Microsoft-Yahoo-Deals nur mehr zwei große Player aufweisen würde, sich nicht zum Nachteil des entsprechenden Marktes auswirken werde. Schließlich müssten sich Google als einzig übrig bleibender Konkurrent und das neue Bündnis dann wohl nicht mehr so anstrengen, um im gegenseitigen Wettbewerb bestehen zu können, sondern könnten sich den Websuch-Markt gelassen untereinander aufteilen. Diese Situation würde den Wettbewerb insgesamt einschränken und die weitere Entwicklung hemmen, so die Befürchtung der DOJ-Experten.

Bei den beiden Internetkonzernen kann man diese Bedenken jedoch nicht teilen. Yahoo, das künftig auf die Suchtechnologie Microsofts setzen will, hatte durch CEO Carol Bartz ganz im Gegenteil wissen lassen, dass durch die Kooperation eine "neue Ära der Innovation im Internet" eingeläutet werde. Diese Auffassung findet sich aber auch in den Reihen der Werbetreibenden, die sich vom Zusammenschluss der Nummer zwei und drei im Websuch-Markt vor allem eine Belebung des Wettbewerbs und die Entwicklung neuer kreativer Geschäftskonzepte versprechen. "Die Kooperation von Microsoft und Yahoo ist durchaus zu begrüßen und wird sich auf die Vielfalt und den Wettbewerb auf dem Online-Werbemarkt sicher positiv auswirken", stellt Peter Drössler, Obmann des Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation http://www.fachverbandwerbung.at , der Interessenvertretung der österreichischen Werbe- und Kommunikationsbranche, gegenüber pressetext fest. Wenn sich diese beiden großen Namen zusammentun, um gemeinsam als Innovator auf dem Markt aufzutreten, sei das sicher eine Bereicherung für die weitere Entwicklung.

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