pte20090929020 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Lizenzkrieg - Warner und YouTube vor Einigung

Plattenlabel soll größere Beteiligung bei Werbeeinnahmen erhalten


YouTube und Warner Music streiten seit neun Monaten über Lizenzfragen (Foto: youtube.com)
YouTube und Warner Music streiten seit neun Monaten über Lizenzfragen (Foto: youtube.com)

Mountain View (pte020/29.09.2009/11:20) Googles Videoplattform YouTube und das Majorlabel Warner Music stehen offenbar kurz davor, ihre bereits neun Monate andauernden Rechtsstreitigkeiten über Lizenzfragen beizulegen. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf eingeweihte Unternehmenskreise berichtet, könnte ein entsprechendes Abkommen noch in dieser Woche offiziell präsentiert werden. Kommt der Deal tatsächlich zu Stande, dürfen sich die über 100 Mio. weltweiten Nutzer des Online-Portals bald wieder über eine Vielzahl von Videos bekannter Künstler des drittgrößten Plattenkonzerns wie etwa U2, Madonna oder den Red Hot Chili Peppers freuen. Diese waren im Dezember vergangenen Jahres aufgrund von geplatzten Urheberrechtsverhandlungen zwischen den beiden Unternehmen kontinuierlich aus dem Repertoire von YouTube entfernt worden (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090323021/).

Die Sackgasse, in der sich die beiden Seiten seitdem befanden, resultierte Branchenkennern zufolge vor allem daraus, dass Warner darauf bestanden hatte, Konditionen mit YouTube zu vereinbaren, wie sie auch mit Wettbewerbern bestehen. Im Kern geht es dabei in erster Linie um die Frage, wie aus den von Plattenlabels zur Verfügung gestellten rechtlich geschützten Inhalten lukrative Einnahmen generiert werden können. Eine praktikable Lösung, die für beide Parteien akzeptabel ist, soll aber nun in greifbare Nähe gerückt sein. Laut dem vom US-Blatt zitierten Insider wird Warner demnach zukünftig einen weitaus größeren Teil des Werbekuchens, der durch die Einbettung von Anzeigen bei YouTube-Videos entsteht, in die eigene Tasche stecken können. Lassen sich die Verantwortlichen bei Google auf den Deal ein, wäre der Entertainment-Konzern seinem Ziel, neue Einnahmequellen aus dem digitalen Vertrieb der Werke seiner Künstler zu erschließen, einen großen Schritt näher gekommen.

Bereits Mitte Juli dieses Jahres kamen immer wieder vereinzelte Meldungen auf, dass Warner Music wieder "ernsthaftere" Gespräche mit den Betreibern des Videoportals eingegangen sei, um den Rechtsstreitigkeiten ein Ende zu bereiten (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090713015/). Konkrete Verhandlungsergebnisse gab es bislang allerdings nicht zu vermelden. Bis zu einer endgültigen Einigung sei es sicher noch ein weiter Weg, ließen informierte Personen damals lediglich wissen. Dass der Lizenzkrieg jetzt schlussendlich doch noch zu einem erfolgreichen Abschluss kommen könnte, zeigt auch, wie weit YouTube bereit ist zu gehen, um das Medienangebot auf der eigenen Seite so umfassend wie möglich zu gestalten. Eine Partnerschaft mit den großen Plattenfirmen ist in dieser Hinsicht sicherlich unverzichtbar. "Wir sind immer an Kooperationen mit Partnern aus Bereichen wie Musik, Film oder Medien interessiert", so YouTube-Sprecher Henning Dorstewitz gegenüber pressetext.

(Ende)
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