pte20091008003 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Radio- und TV-Websites im Technologie-Rückstand

Weniger als ein Drittel profitabel - Lokalbezug immer wichtiger


Websites von Radio- und TV-Stationen mit technologischem Aufholbedarf (Foto: aboutpixel.de, chhmz)
Websites von Radio- und TV-Stationen mit technologischem Aufholbedarf (Foto: aboutpixel.de, chhmz)

Washington (pte003/08.10.2009/06:15) Die Internetpräsenzen von Fernseh- und Radiostationen sind trotz anhaltender Werbeflaute im vergangenen Jahr deutlich gewachsen. Dennoch ist die Mehrheit der US-Medienportale offenbar nicht auf dem neuesten technischen Stand. Obwohl die Stationen ihr Online-Angebot ständig etwa um Live-Berichterstattung, Streaming-Dienste, Videoclips oder Podcasts erweitern, kommen sie der schnellen technischen Entwicklung im Web kaum hinterher, wie die Radio and Television News Directors Association (RTNDA) http://www.rtnda.org in Zusammenarbeit mit der Hofstra University aufzeigt. Nur 38 Prozent ihrer Betreiber gehen davon aus, dass sie Websites auf höchstem technischen Niveau anbieten. Dabei produzieren sie mehr Online-Inhalte als jemals zuvor. Einmal mehr dürften die aktuellen finanziellen Engpässe Ursache für den Rückstand sein.

Mit nur 31 Prozent ist nach eigenen Angaben derzeit weniger als ein Drittel der Internetpräsenzen von TV- und Radiostationen profitabel. "Dass bei den Medien im Moment die Finanzkraft für Innovationen fehlt, ist durchaus möglich. Eine andere Option wäre hingegen das Gegenteil, nämlich antizyklisch zu handeln, um den Anschluss an die Konkurrenz nicht zu verpassen", meint Volker Nickel, Sprecher des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) http://www.zaw.de , im Gespräch mit pressetext. Dem Experten zufolge seien die Finanzierungsmöglichkeiten anhand von Werbeeinnahmen derzeit bescheiden. Gerade US-Medien seien etwa den deutschen technologisch jedoch traditionell einen Schritt voraus.

"Online-Medien verzeichnen in diesem Jahr einen konjunkturell bedingten deutlichen Rückgang des Werbemarktwachstums. Wie sich ihre weitere Entwicklung vollzieht, ist daher erst abzusehen, sobald die Konjunkturdelle überwunden ist", meint Nickel. Um eine Konsolidierung komme die Branche aber wohl kaum herum. "Die technische Weiterentwicklung muss sich jedoch ohnehin an den Nutzergewohnheiten des Medienpublikums orientieren", betont Nickel gegenüber pressetext. Den Angaben der TV- und Radiostationen nach richten sich die Interessen der User etwa immer stärker auf Nachrichten mit lokalem Bezug. Dies stelle besonders für große und überregionale Medienhäuser eine Herausforderung dar. Darüber hinaus sei die stärkere Einbindung sozialer Netzwerke wichtig. Der RTNDA und Hofstra University zufolge sei bei der Online-Berichterstattung künftig mehr visionäreres Management gefordert.

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