pte20091020019 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

New York Times streicht 100 Journalistenstellen

Zeitungsverlag bietet Mitarbeitern Abfindungen an


New York Times baut 100 Redaktionsmitarbeiter ab (foto: nytimes.com)
New York Times baut 100 Redaktionsmitarbeiter ab (foto: nytimes.com)

New York (pte019/20.10.2009/11:45) Die renommierte US-Tageszeitung New York Times http://www.nytimes.com will bis Ende des Jahres 100 Stellen im Redaktionsbereich streichen. Das sind umgerechnet rund acht Prozent des 1.250 Personen starken Newsrooms der Zeitung. Grund für die Stelleneinsparungen ist der anhaltende finanzielle Druck auf das Unternehmen. Wie der Verlag verlauten ließ, sollen den Mitarbeitern Abfindungen angeboten werden. Dadurch will die New York Times genügend Stellen frei räumen, um Entlassungen aus dem Weg zu gehen.

Wenn nötig wird es allerdings auch zu Kündigungen kommen, so Bill Keller, Chefredakteur der New York Times, in einem Online-Bereicht auf der Zeitungswebseite. Die Abfindungsangebote sollen am Donnerstag via E-Mail an sämtliche Redaktionsmitarbeiter ausgesandt werden. Das Unternehmen musste zwar bereits zuvor Sparmaßnahmen ergreifen, hat sich mit Stellenkürzungen im Vergleich zu anderen Branchenvertretern bisher jedoch zurückgehalten.

Größe schadet den Verlagen

Aufgrund der Zeitungskrise, insbesondere bedingt durch den eingebrochenen US-Werbemarkt, hatten zunächst fünf Prozent der Mitarbeiter auf ihren Lohn verzichtet. Stellenabbau gab es vor allem in Bereichen außerhalb der Redaktionen.

Generell hat es die großen Verlage in den USA in den vergangenen Monaten härter getroffen als kleinere. Laut eines Berichts der Inland Press Association leiden die Medienunternehmen umso mehr, je größer die Auflage ihrer Zeitungen ist (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090709003/). "Die großen US-Zeitungstitel verlieren im Vergleich mit Deutschland deutlich stärker an gedruckter Auflage. Doch höre ich immer wieder, dass die Situation der lokalen US-Zeitungen sehr stabil sei", so Anja Pasquay, Sprecherin des Bundesverbandes deutscher Zeitungsverleger (BDZV), gegenüber pressetext.

Laut Keller wird die New York Times trotz Stellenstreichungen weiterhin jene Zeitung mit dem größten Redaktionsteam der USA bzw. sogar der ganzen Welt bleiben. Die Mitarbeiter erhalten nun 45 Tage Zeit, um über das Abfindungsangebot nachzudenken.

(Ende)
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