pte20091110026 Forschung/Entwicklung, Medizin/Wellness

Intel präsentiert speziellen E-Reader

Gerät soll zur Lebensqualität von sehbehinderten Menschen beitragen


Intel Reader baut Barrieren ab  (Foto: intel.com)
Intel Reader baut Barrieren ab (Foto: intel.com)

Santa Clara, Kalifornien (pte026/10.11.2009/12:14) Die Intel Digital Health Group http://www.intel.com/healthcare hat gestern, Montag, einen neuartigen E-Reader präsentiert. Das Unternehmen hat das Gerät speziell für sehbehinderte und blinde Menschen entwickelt. Anwender sollen damit Barrieren abbauen und leichten Zugang zu verschiedenen Textsorten finden können.

User nützen den Intel Reader, indem sie Texte mit dessen Kamera erfassen und auf Basis von optischer Zeichenerkennung digitalisieren http://www.youtube.com/watch?v=zq8moeOGAXw . Der Benutzer kann dann zwischen einer Darstellung in großer Schrift auf einem vier Zoll großen Farbdisplay oder der Vorlesefunktion wählen. Für die Konvertierung in Sprache sorgt eine spezielle Sprachsynthesesoftware von Drittentwicklern.

Variable Lesegeschwindigkeit

Intel hat seinen Reader mit einer fünf Megapixel-Kamera ausgestattet. Für die nötige Rechenleistung sorgt ein Atom-Prozessor. Auf zwei Gigabyte Flash-Speicher lassen sich 500.000 Seiten in Textformaten oder 600 gescannte Buchseiten unterbringen. Vom Einbau eines WLAN-Modems wurde abgesehen.

User können zwischen unterschiedlichen Lesegeschwindigkeiten bis zu 200 Wörtern pro Minute wählen. Der Akku erlaubt dabei lautes Vorlesen bis zu vier Stunden. Intel hat seine Prototypen mit 400 Personen mit eingeschränktem Sehvermögen getestet. Dennoch stößt die Konvertierungstechnik bei so manchem Layout noch an ihre Grenzen.

Neben herkömmlichen Audioformaten wie MP3 und WAV und Sprachformaten wie NISO 2002 und NIMAS 1.1 unterstützt der Intel Reader das speziell für sehbehinderte Menschen entwickelte Digital Accessible Information System (DAISY).

Spezialformat DAISY

"DAISY bezeichnet den Standard, den Blindenhörbuchereien für digitale Hörbucher entwickelt haben. Damit können User Hörbucher strukturieren, darin wort- und satzweise navigieren und selber Lesezeichen hinzufügen", erklärt Adam Siwy vom Spezialisten Baum Retec http://www.baum.de im Gespräch mit pressetext.

"Für das Hören von DAISY-Büchern gibt es bereits eine ganze Reihe von Abspielgeräten. In puncto Interface liegt der Schwerpunkt naturgemäß auf Sprachausgabe. Die Geräte sind für gewöhnlich mit keinen Displays ausgestattet", so der Experte weiter. Auf Deutsch sind auch schon über 20.000 Titel im DAISY-Format verfügbar.

Intel Reader kommt nach Europa

Intel beabsichtigt, noch in den nächsten Tagen eine UK-Version zu launchen. Im Vergleich mit gängigen DAISY-Playern und E-Readern (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/091020023/) ist der Intel Reader mit einem Verkaufspreis von 1.499 Dollar aber nicht gerade günstig zu erstehen.

(Ende)
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