pte20091209035 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Google sortiert News nach Themen

"Living Stories" in Kooperation mit New York Times und Washington Post


Living Stories sortiert Nachrichten nach aktuellen Themen (Foto: google.com)
Living Stories sortiert Nachrichten nach aktuellen Themen (Foto: google.com)

Mountain View (pte035/09.12.2009/13:45) Google hat am Dienstag ein neues Projekt vorgestellt, bei dem Online-News sortiert nach Themen präsentiert werden. "Living Stories" http://livingstories.googlelabs.com - so der Name des neuen Produkts - wurde in Kooperation mit der New York Times und der Washington Post entwickelt und wird derzeit mit den beiden Zeitungen getestet. Sollte sich das Projekt bewähren, will Google den Service allen Verlagen zugänglich machen.

Living Stories soll die Newssuche übersichtlicher machen und bündelt daher Zeitungsartikel nach aktuellen Themenbereichen. Laut Google gehe man damit einen weiteren Schritt auf die Verlage zu und forciere die Zusammenarbeit. Nachdem die Kritik an Googles Umgang mit Zeitungsinhalten immer stärker wurde und viele Verleger den Suchmaschinenbetreiber als Bedrohung charakterisiert hatten, ergriff der Konzern zuletzt diverse Maßnahmen, die dem entgegenwirken sollten (pressetext berichtete: http://www.pressetext.com/news/091202032/).

Zeitungen müssen Geschäftsmodelle ändern

"Sofern sich etablierte Zeitungen darauf einlassen, wird das Projekt mit Sicherheit dazu beitragen, die Verlagerung von Print-Content ins Netz zu forcieren und damit das Sterben der klassischen Zeitungen beschleunigen", meint Medienexperte Kai-Uwe Weidlich vom Medien Institut Ludwigshafen http://www.medien-institut.de gegenüber pressetext. Wer nämlich als User von dieser komfortablen Art der Rezeption "angefixt" sei, werde diese auch nicht missen wollen.

"Zeitungen können nur dann von dieser Kooperation profitieren, wenn sie ihr Geschäftsmodell darauf ausrichten", meint Weidlich. Das heiße zum einen durch solche Maßnahmen Leser an ihre Marke zu binden und zum anderen Wege zu finden, wie sich die damit steigende Publizität etwa über Werbung oder crossmediale Vernetzung monetarisieren lasse. "Ein Wandel im Verhältnis zu Google wird nur bei jenen Verlagen einstellen, die solche Möglichkeiten als Chance begreifen, ihre Geschäftsmodelle einem Wandel zu unterziehen", so der Medienexperte.

Aktualisierungen werden berücksichtigt

Laut Google sollen durch Living Stories keine Informationen mehr verloren gehen und auch Aktualisierungen von Artikeln berücksichtigt werden. Über den neuen Service werden die Updates zum ursprünglichen Text hinzugefügt. Nutzer können sich via RSS-Feed oder E-Mail über Aktualisierungen benachrichtigen lassen. Dadurch werde eine Geschichte erzeugt, die ständig wächst und sich nach und nach aufbaut.

(Ende)
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