pte20100216001 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

MTV zeigt Sexting-Show am Valentinstag

Teenager berichten über Erfahrungen mit dem Versenden von Nacktfotos


MTV klärt Jugendliche über Sexting auf (Foto: pixelio.de/Viktor Mildenberger)
MTV klärt Jugendliche über Sexting auf (Foto: pixelio.de/Viktor Mildenberger)

New York (pte001/16.02.2010/06:05) MTV hat sich in den USA zum Valentinstag ein besonderes Special überlegt. Mit der Sendung "Sexting In America: When Privates Go Public" sollten Teenager darüber aufgeklärt werden, welche Konsequenzen das Versenden von Nacktfotos haben kann. Im Zuge der Show kamen Jugendliche zu Wort, die selbst schon Erfahrung mit dem besonders in den USA verbreiteten Phänomen des sogenannten Sextings (pressetext berichtete: http://www.pressetext.com/news/090805002/) gemacht haben.

In der Sendung erzählt die 19-Jährige Ally darüber, ihrem Ex-Freund mit 16 Jahren Nacktfotos von sich geschickt zu haben, weil sie damals glaubte, dann wieder mit ihm zusammenzukommen. In Wahrheit schickte dieser ihre Fotos allerdings über sein Handy an diverse Freunde und Bekannte weiter und Ally wurde zum Gespött der Schule. Noch heute trage sie den Vorfall ständig im Hinterkopf mit sich herum.

Neben Ally erzählen auch andere Teenager von ihren negativen Erfahrungen - unter anderem der heute 20-jährige Phillip, der Nacktfotos von einem Mädchen erhalten hatte, die dann von seiner Freundin weitergeschickt worden waren. Am Ende wurde er für die Verbreitung von kinderpornografischem Material festgenommen und von seinem College geworfen.

Jugendschützer warnen

Während das Sexting-Phänomen unter heimischen Jugendlichen noch nicht ganz so verbreitet ist, beschäftigt es in den USA schon seit einiger Zeit die Jugendschützer. MTV hatte gemeinsam mit der Associated Press eine Studie in Auftrag gegeben, aus der letztlich hervorging, dass 29 Prozent der 14- bis 24-Jährigen solche Sex-SMS erhalten. In 61 Prozent der Fälle wurden die Teenager von anderen Personen dazu gedrängt, Fotos oder Videos von sich selbst zu verschicken.

"Der Hintergrund für die zunehmende Sexting-Problematik ist in einer Mischung aus mangelndem Gefahrenbewusstsein und dem im Teenageralter besonders stark ausgeprägten Selbstdarstellungsdrang zu sehen", meint Ursula Arbeiter, Fachreferentin im Bereich Medien bei der Aktion Jugendschutz der Landesarbeitsstelle Baden Württemberg http://www.ajs-bw.de, gegenüber pressetext. Natürlich spiele in diesem Zusammenhang auch der technische Fortschritt eine Rolle.

Unterschiedliche Zahlen

Laut der MTV-Untersuchung hat einer von zehn US-Teenagern schon einmal ein Nacktfoto von sich selbst weitergeschickt. Eine ähnliche Studie von Pew Internet & American Life Project wiederum spricht davon, dass "vier Prozent aller handybesitzenden Teenies zwischen zwölf und 17 Jahren schon einmal Nacktfotos oder -Videos oder andere sexuell explizite Inhalte von sich selbst via SMS versendet haben".

Laut Pew sagen auch nur 15 Prozent, sie hätten schon einmal solchen Content erhalten. Die Zahlen fallen etwas moderater aus als jene der MTV-Studie, zeigen aber dennoch deutlich das Problem auf.

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Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Claudia Zettel
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