pte20100302002 Unternehmen/Wirtschaft, Politik/Recht

CeBIT: Arbeitsbedingungen im IT-Sektor verurteilt

NGOs fordern "sozial gerechte IT-Geräte"


NGOs rufen IT-Hersteller zu fairen Arbeitsbedingungen auf (Foto: germanwatch.org)
NGOs rufen IT-Hersteller zu fairen Arbeitsbedingungen auf (Foto: germanwatch.org)

Hannover/Berlin (pte002/02.03.2010/06:05) Zum Auftakt der heute, Dienstag, beginnenden CeBIT haben Entwicklungs- und Umweltorganisationen einmal mehr die Arbeitsbedingungen in der IT-Branche verurteilt. Germanwatch, WEED und die Christliche Initiative Romero riefen die CeBIT-Aussteller dazu auf, weltweit faire Verhältnisse zu schaffen. Zuvor hatte das NGO-Netzwerk makeITfair mehrfach unwürdige Bedingungen in der Elektronik- sowie der Handybranche aufgezeigt (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090312004/). Im Rahmen der Messe soll nun mit einem eigenen Stand auf die umfangreichen Probleme aufmerksam gemacht werden.

Den Organisationen zufolge gibt es bisher "noch keine sozial gerechten und wirklich grünen IT-Geräte". Für unwürdige Bedingungen etwa in der Handyproduktion sind jedoch auch die Mobilfunkbetreiber mitverantwortlich, wie Cornelia Heydenreich, makeITfair-Koordinatorin und Referentin Unternehmensverantwortung bei Germanwatch, gegenüber pressetext betont. Nicht nur die Hersteller, die ihre Produktneuheiten bei der CeBIT präsentieren werden, müssten Verantwortung übernehmen, sondern auch diejenigen, die sie vertreiben.

Öffentliche Hand und Verbraucher in der Pflicht

"Die immer günstigeren Preise für Geräte einer vernetzten Welt dürfen nicht auf Kosten der Arbeiterinnen in den Entwicklungsländern gehen", meint Heydenreich. Arbeitsbedingungen bei Zulieferern namhafter Konzerne verletzen häufig nationale Gesetze, Konventionen der internationalen Arbeitsorganisation und selbst die eigenen Verhaltenskodizes der Produzenten (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/080925003/). "Durch Preisdruck bewirkte exzessive Überstunden und Menschenrechtsverletzungen dürfen weder Hersteller noch Verbraucher in Europa in Kauf nehmen", unterstreicht Heydenreich.

WEED will die öffentliche Hand in die Pflicht nehmen, da Bund, Länder und Kommunen rund ein Fünftel der Hard- und Software einkaufen. Dabei herrsche jedoch das Prinzip "Geiz ist geil". "Der öffentliche Einkauf könnte ein wichtiges Steuerungsinstrument sein, um Umweltstandards und Arbeitsrechte in der globalen IT-Produktion zu stärken", so Sarah Bormann von WEED. Die Christliche Initiative Romero fordert zudem mehr Transparenz, um es Kunden zu ermöglichen, Informationen über die Folgen der IT-Produktion auf Umwelt und betroffene Menschen zu erhalten.

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