pte20100304037 Technologie/Digitalisierung, Handel/Dienstleistungen

E-Day: Cloud Computing rückt in Firmenfokus

Vor dem Umstieg müssen heikle Fragen geklärt werden


Umstieg auf Cloud Computing für viele Unternehmen interessant (Foto: aboutpixel.de/Andreas Reimer)
Umstieg auf Cloud Computing für viele Unternehmen interessant (Foto: aboutpixel.de/Andreas Reimer)

Wien (pte037/04.03.2010/17:30) Cloud Computing ist längst nicht nur mehr ein Schlagwort in IT-Kreisen. Die Auslagerung von IT-Services wird zunehmend ein Thema für Unternehmen. Die Chancen und Möglichkeiten, die sich hier bieten, haben Experten am E-Day der Wirtschaftskammer Österreich am Donnerstag http://www.eday.at in Wien erörtert. Die Empfehlung war, sich diesem Technologie-Trend zu öffnen.

Während Privat-User heute täglich Open-Source-Anwendungen nutzen, Fotoalben auf öffentliche Plattformen wie Picasa der Masse zur Verfügung stellen, oder ihre Einnahmen-Ausgaben-Rechnung online abwickeln, zögern die Unternehmen oft noch. Der Nutzen der Betriebe liegt dabei auf der Hand. Zum einen werden Kosten für teure Lizenzen oder Software eingespart, zum anderen eigene Ressourcen geschont.

Heikle Datenschutzfrage

Lästige Spammails, Serverabstürze, die ganze Arbeitsprozesse lahm legen, und Hackerangriffe können laut René Gayer, Geschäftsführer von MBS Training, verhindert werden. Gayer hat sich in der Anfangsphase der Umstellung auf Cloud Computing für Microsoft als Partner entschieden. Der lokale Support sei ein wesentlicher Faktor gewesen, merkt Gayer an.

Allerdings bleibt auch aus Sicht des Unternehmers ein Restrisiko bestehen. Wenn man externe Dienste in Anspruch nimmt, stellt sich die Frage, wer da mitliest. Ebenso ist zu klären, wer Zugriff auf die extern ausgelagerten Daten hat. "Jedes Unternehmen muss diese Frage letztlich für sich selbst gewichten", sagt Gayer. "Wenn der Nutzen überwiegt, nimmt man das Risiko aber gerne in Kauf."

Betriebe, die ihren Kunden vertrauliche Behandlung ihrer Daten gewährleisten, werden bestimmte Bereiche ihres Geschäftsbetriebes nicht auslagern können. Da spielen datenschutzrechtliche Gegebenheiten mit. Die Nutzung kostenfreier Open-Source-Anwendungen muss das allerdings nicht ausschließen, weiß Haymo Meran von Gentics. Allgemeine, nervenaufreibende IT-Probleme waren auch hier der Grund für Cloud Computing.

Harald Leitenmüller, Leiter "Developer & Platform Evangelism" bei Microsoft, rät Unternehmen aufgrund der "noch fehlenden rechtlichen Rahmenbedingungen sensible Daten im Unternehmen zu behalten." Es liegt aber letztlich an jedem Unternehmen selbst, die richtige Kombination zu finden.

Gesundes Maß an Transparenz

Das Vertrauensproblem und die Angst vor zuviel Transparenz sind hemmende Faktoren für Cloud Computing. Unternehmen müssten damit umzugehen lernen, sagen Experten. Doch die Facebook-Mentalität umfasst mehr und mehr auch den geschäftlichen Bereich. Je mehr man sich gegenüber Kunden und Lieferanten öffnet, umso höher wird die Akzeptanz sein, sind Kommunikationsexperten sicher. Über das Maß der Durchsichtigkeit der Geschäftsdaten und -gebaren, so lautete der Tenor der Fachleute, müsse jedes Unternehmen aber selbst entscheiden.

Die Vortrags- und Diskussionsreihen am E-Day wurden von pressetext.tv live übertragen. Eine Aufzeichnung des Live-Webcasts ist ab Freitag unter http://www.eday.at abrufbar.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
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