pte20100317002 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Hass-Web wächst in sozialen Netzwerken

Verherrlichung von Gewalt und Terror breitet sich weiter aus


Terror und Gewalt breiten sich im Web immer weiter aus (Foto: aboutpixel.de, Daniel Werner)
Terror und Gewalt breiten sich im Web immer weiter aus (Foto: aboutpixel.de, Daniel Werner)

Los Angeles (pte002/17.03.2010/06:05) Mit dem Internet wächst auch seine Schattenseite. Das Hass-Web breitet sich besonders in sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter oder YouTube weiter aus. Wie das Simon Wiesenthal Center (SWC) http://www.wiesenthal.com aufzeigt, nutzen immer mehr militante Gruppierungen das Netz für ihre Zwecke und propagieren Gewalt und Terror. Um 20 Prozent sei die Anzahl einschlägiger Seiten im Vorjahr gestiegen. Dem "Digital Hate Report" zufolge verbreiten sie Hass, Rassismus, Antisemitismus, Gewalt und Terrorismus.

"Gegenüber klassischen Medien wie dem Fernsehen oder dem Radio sind die User im Internet einer höheren Gefahr ausgesetzt", meint Rainer Gries, Propagandaexperte am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien, gegenüber pressetext. Propaganda werde online in steigendem Ausmaß auf subversive Art und Weise betrieben. Hassnachrichten könnten vom Nutzer aber nur schwer relativiert und auf Wahrheitsgehalt gegengecheckt werden (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090612009/).

Bedenkliche Inhalte mit Sprengkraft

Erst vor wenigen Tagen wurde das Internet für den diesjährigen Friedensnobelpreis nominiert (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/100311035/). Das Web fördere "Dialog, Debatten und Konsens", so die Begründung. Auf der Kehrseite existieren dem SWC zufolge mittlerweile jedoch über 11.500 Angebote in Social Networks, Foren und Websites, die etwa Hass schüren oder Gewalt verherrlichen. Das stärkste Wachstum der bedenklichen Internet-Inhalte finde dabei dort statt, wo sie die meisten Nutzer erreichen können - in den publikumsstarken sozialen Medien.

Extremisten betreiben Propaganda häufig anhand von Videos, in denen sie User zu rekrutieren versuchen. Dem SWC nach werden beispielsweise Anleitungen zur Herstellung improvisierter Sprengkörper gezeigt. Online-Games dienten mittlerweile ebenso als Propagandamittel wie Hassmusik, Gewaltreden in Ton und Bild oder Texte. In Social Networks, etwa innerhalb von Facebook-Gruppen, finden sie eine schnelle Verbreitung. Besonders von jungen Nutzern verzeichnen militante und rechtsextreme Gruppierungen daher einen wachsenden Zustrom.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
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