pte20100318017 Medien/Kommunikation, Politik/Recht

Netzpiraterie frisst 1,2 Millionen Jobs bis 2015

Illegales Filesharing vernichtet 240 Mrd. Euro


Illegale Downloads verursachen Milliardenschaden (Foto: aboutpixel.de, Janine Blank)
Illegale Downloads verursachen Milliardenschaden (Foto: aboutpixel.de, Janine Blank)

Brüssel (pte017/18.03.2010/11:05) Illegale Downloads von Werken der Medienindustrie kommen der europäischen Wirtschaft teurer zu stehen als angenommen. Wie das Beratungsunternehmen TERA Consultants im Auftrag der Internationalen Handelskammer (ICC) aufzeigt, kann Internetpiraterie bis 2015 bis zu 1,2 Mio. Arbeitsplätze vernichten. So drohen im Handel ohne signifikante politische Änderungen Verluste von rund 240 Mrd. Euro, sofern sich die aktuellen Trends fortsetzen, wie die Handelskammer mitteilt. Schon jetzt geht der Schaden an die Existenzgrenze.

"Es kann nicht sein, dass Rechteinhaber und Kreative die Einzigen sind, die sich für den verantwortungsvollen Umgang im Internet einsetzen", meint Monique Göschl vom Generalsekretariat des Vereins für Anti-Piraterie der Film- und Videobranche (VAP) http://www.vap.cc im Gespräch mit pressetext. Der Expertin zufolge müsse die Politik dringend handeln, um den Schutz der Konsumenten und der legalen Wirtschaft zu sichern. Zudem seien alle Stakeholder an der Internet- und Kreativwirtschaft, so etwa auch Internet-Service-Provider, aufgerufen, ihren Teil zu übernehmen.

"Worst-Case-Szenario"

Allein 2008 hinterließen die illegalen Downloads von Filmen, TV-Serien, Musik und Software nach ICC-Angaben einen Schaden von rund zehn Mrd. Euro und mehr als 185.000 verlorenen Jobs in der Kreativwirtschaft. Das starke Wachstum unautorisierten Filesharings, Downloads und Streaming urheberrechtsgeschützter Werke sei eine ernsthafte Bedrohung. Die Mediengewerkschaft UNI-MEI warnt vor immer größer werdenden Verlusten, die die Kreativwirtschaft zwingen, Investitionen in der Produktion einzuschränken, was sich direkt auf das Arbeitsangebot in der Industrie auswirke.

In der Kreativwirtschaft sind der ICC zufolge rund 6,5 Prozent oder über 14 Mio. der europäischen Arbeitnehmer beschäftigt. Sie steuert knapp sieben Prozent oder 860 Mrd. Euro zu Europas Bruttoinlandsprodukt bei. Wächst der Web-Traffic in gleichem Tempo weiter und wird der Internetpiraterie politisch nicht gegengesteuert, drohe aber der "Worst-Case".

ICC: "Building a Digital Economy" (PDF-Download):
http://www.iccwbo.org/uploadedFiles/BASCAP/Pages/Building%20a%20Digital%20Economy%20-%20TERA%281%29.pdf

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
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