pte20100427030 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

US-Zeitungen: Auflagen schrumpfen um neun Prozent

Leichte Abschwächung der Rückgänge zeichnet sich ab


US-Zeitungen kämpfen weiter mit Rückgängen (Foto: pixelio.de/Hans-Peter Häge)
US-Zeitungen kämpfen weiter mit Rückgängen (Foto: pixelio.de/Hans-Peter Häge)

Arlington Heights (pte030/27.04.2010/13:45) Die Auflagenzahlen der US-Zeitungen sind in den vergangenen sechs Monaten neuerlich deutlich zurückgegangen. Das hat das Audit Bureau of Circulations http://www.accessabc.com am Montag bekannt gegeben. Im Durchschnitt verkauften die Zeitungen an Werktagen um knapp neun Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Sonntagsverkäufe schrumpften um 6,5 und die Wochentagsverkäufe um 8,7 Prozent.

Fast alle großen US-Blätter waren von den Auflagenrückgängen betroffen. Unter den 25 größten Titeln verlor der San Francisco Chronicle mit minus 22,7 Prozent am stärksten bei den Wochentagsverkäufen. Insgesamt verzeichneten zehn der größten 25 US-Titel einen Rückgang von über zehn Prozent. Die Auflagenzahlen für die Sonntagsausgaben fielen im Allgemeinen etwas besser aus, wenngleich auch hier die meisten mit starken Rückgängen zu kämpfen hatten.

Deutscher Markt stabiler

Wenngleich auch die heimischen Zeitungen seit geraumer Zeit mit Rückgängen bei Anzeigenverkäufen und Auflagenzahlen zu kämpfen haben, so zeigt sich die Situation in Deutschland doch wesentlich stabiler als auf dem US-Markt. Im ersten Quartal 2010 verloren die Tageszeitungen nur noch 0,55 Prozent an Auflage gegenüber dem vorherigen Quartal und konnten den Rückgang somit deutlich einbremsen.

Leichte Hinweise auf eine Abschwächung des massiven Auflagenschwunds gibt es aber auch in den USA. So konnte etwa die New York Times ihre Wochentagsauflage im Schnitt wieder etwas anheben, vergleicht man die vergangenen sechs Monate mit dem vorangegangenen Halbjahr. Auch einzelne andere US-Titel - darunter das Wall Street Journal - legten wieder leicht zu.

Schlechteste Dekade der Nachkriegszeit

Bleibt abzuwarten, wie sich die Zeitungskrise, die weltweit, aber besonders stark in den USA um sich gegriffen hat, weiter entwickeln wird. Insgesamt blickte die Branche zum Jahreswechsel jedenfalls auf die schlechteste Dekade der Nachkriegszeit zurück (pressetext berichtete: http://www.pressetext.com/news/091215033/). Neben dem Aufstieg des Internets hinterließ vor allem auch das abflauende Anzeigengeschäft - verschärft durch die Wirtschaftskrise - tiefgehende Spuren in der Zeitungswelt.

(Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Claudia Zettel
Tel.: +43-1-81140-314
E-Mail: zettel@pressetext.com
|