pte20100703007 Medien/Kommunikation, Forschung/Entwicklung

Buchzukunft: Verlage kämpfen um junge Leser

Einbindung interaktiver Computerelemente soll Lesemotivation steigern


Mithilfe von Augmented Reality werden Kinderbücher interaktiver (Foto: carltonbooks.co.uk)
Mithilfe von Augmented Reality werden Kinderbücher interaktiver (Foto: carltonbooks.co.uk)

London (pte007/03.07.2010/13:45) Mit dem rasanten technologischen Fortschritt, der Nutzern eine ganze Reihe neuer verlockender Optionen gebracht hat, wird es zunehmend schwieriger, die Jugend zum Lesen eines herkömmlichen Buches zu bewegen. Um zu verhindern, dass das gedruckte Wort in den Kinderzimmern der Zukunft gänzlich von Computer, Videospielkonsole und Smartphone verdrängt wird, suchen Verlage und Autoren bereits mit Hochdruck nach geeigneten Möglichkeiten, das Lesen von Büchern für Kinder auch im Internetzeitalter interessanter zu gestalten.

Ironischerweise ist es gerade die Technologie, von der man sich in diesem Zusammenhang eine Lösung des Problems erhofft. Bestes Beispiel hierfür ist der in Großbritannien beheimatete Verlag Carlton Publishing Group http://www.carltonbooks.co.uk , der kürzlich die eigenen Angaben zufolge erste Buchserie veröffentlicht hat, die Elemente sogenannter "Augmented Reality"-Technologie (AR) in Kinderbüchern einsetzt, um jüngere Zielgruppen mit einer neuen, spannenderen Art des Lesens zu locken.

Erste AR-Bücher bereits erhältlich

"Fairyland Magic" und "Dinosaurs Alive", so die Titel der bereits erhältlichen AR-Bücher, setzen dabei auf eine ausgewogene Kombination und Verknüpfung des geschriebenen Worts mit interaktiven 3D-Grafiken. Wenn der Leser beispielsweise das Dinosaurier-Buch öffnet und vor eine Webkamera hält, erscheint im Livebild ein kleiner dreidimensionaler Tyrannosaurus Rex, der sich quer über den Bildschirm bewegt.

"Sie wissen das vielleicht nicht, aber Feen werden von drei Dingen angezogen: Wasser, Früchten und Blumen", erklärt Russell Porter, Design Director bei Carlton, gegenüber dem NewScientist im Rahmen einer ersten Demonstration der innovativen Hightech-Druckwerke. Gleich darauf öffnet er das Buch "Fairyland Magic", zaubert die drei genannten Dinge hervor und weist eine virtuelle Fee dazu an, auf einer Karte mit Blumen zu landen, die er in seiner ausgestreckten Hand vor den Computerbildschirm hält.

Experten bleiben skeptisch

"Ich denke nicht, dass man Kinder mit solchen interaktiven Büchern mehr zum Lesen motivieren kann. Denn eigentlich ist das ja genau der Vorteil eines Buches, dass man nicht erst warten muss, bis man es angeschaltet hat, sondern man schlägt es auf und bekommt sogleich sein Wissen präsentiert", meint Karola Wöhr vom renommierten Wiener Kinderbuchladen "Spielzeugschachtel" http://www.spielzeugschachtel.com im Interview mit pressetext.

Dass die Verlage auch hierzulande versuchen, die Jugend mithilfe von technisch aufgebesserten Büchern wieder stärker zum Lesen zu bringen, zeigt die Tatsache, dass für Herbst auch auf dem deutschsprachigen Markt ähnliche Veröffentlichungen geplant sind. "Es wird sich also bald zeigen, wie diese Bücher bei den Kindern bzw. deren Eltern ankommen", so Wöhr.

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