pte20100720033 Medizin/Wellness, Unternehmen/Wirtschaft

Morphosys bietet sich zum Kauf an

Novartis potenzieller Wunschpartner - Aktie legt über zwei Prozent zu


Mikroskop: Morphosys hält Ausschau nach Käufern (Foto: pixelio.de, Michael Bührke)
Mikroskop: Morphosys hält Ausschau nach Käufern (Foto: pixelio.de, Michael Bührke)

Martinsried (pte033/20.07.2010/13:59) Die Biotechnikfirma Morphosys http://morphosys.de bringt sich selbst als potenziellen Übernahmekandidaten ins Spiel. Morphosys-Chef Simon Moroney nach ist das Unternehmen interessant für Player wie Novartis. Als Begründung für ein mögliches Interesse des bislang wichtigsten Kooperationspartners verweist der Co-Gründer auf die Produktvermarktung und Meilenstein-Zahlungen, die immer dann fällig sind, wenn Morphosys mit Medikamententests am Menschen beginnt.

Keine Offerte eingegangen

"Eine Übernahme durch Novartis wäre schon vor drei Jahren möglich gewesen. Denn damals ist Morphosys eine millionenschwere Kooperation mit den Schweizern eingegangen", erklärt eine Branchenexpertin gegenüber pressetext. Auch wenn Morphosys mit US-amerikanischen Konzernen wie Pfizer sowie Merck & Co zusammenarbeitet, ist Novartis der Wunschpartner. "Novartis ist groß. Daran kommt kein Zweiter im Übernahmekampf um Morphosys vorbei. An ein Engagement zum jetzigen Zeitpunkt glaube ich aber nicht."

Obwohl Moroney klarstellt, unabhängig bleiben zu wollen und eine Übernahme kein Ziel ist, will das Management eingehende Offerten prüfen. "Übernahmediskussionen werden in der Branche immer geführt. Ziel ist es jedoch nicht, Produkte nur deshalb weiterzuentwickeln, um attraktiv für Übernahmen zu werden", sagt Morphosys-Sprecherin Claudia Gutjahr-Löser auf Nachfrage von pressetext. Eine Übernahme-Offerte sei bislang jedenfalls nicht eingegangen.

Akquisition verhindert Tantiemen

Erst Anfang Juli hatte Morphosys bekannt gegeben, von Novartis eine Meilensteinzahlung zu erhalten. Als Grund nannte das Unternehmen den Start einer klinischen Phase-I-Studie zu den HuCAL-Antikörpern im Bereich muskuloskeletaler Erkrankungen. Ein potenzieller Kauf von Morphosys würde sich für Novartis aber lohnen, sind Analysten überzeugt.

"Um den eigenen Marktwert zu steigern, muss Morphosys die Produktpipeline vorantreiben", so die Branchenanalystin im pressetext-Gespräch. "Denn wenn Morphosys erst einmal mehrere Substanzen in der Phase III hat, wird sich Novartis dreimal überlegen, auch weiterhin Tantiemen an Morphosys zu entrichten."

Die Börse reagiert auf den offenen Kommunikationsstil des Morphosys-Managements positiv. Bei Redaktionsschluss der Meldung (13:56 Uhr) notiert das Papier mit 2,60 Prozent im Plus bei 15,39 Euro. Die Firma, die Antikörper für die Medizin herstellt, profitiert von der Allianz mit Novartis. Morphosys wurden dadurch über 600 Mio. Dollar zugesichert. Weitere Umsätze schlummern auch in zusätzlichen Meilensteinzahlungen und lukrativen Gewinnbeteiligungen.

(Ende)
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