pte20100805002 Handel/Dienstleistungen, Technologie/Digitalisierung

Buchmarkt: Internet ist Chance für kleine Händler

Ladenverkauf bleibt stabil - Eigene Preisschienen für E-Books


Bücher: Umsätze auch im Laden weiterhin stabil (Foto: www.pixelio.de / Manfred Walker)
Bücher: Umsätze auch im Laden weiterhin stabil (Foto: www.pixelio.de / Manfred Walker)

Berlin/Wien (pte002/05.08.2010/06:05) Kleine und mittlere Buchhändler wittern ihre Chance im boomenden Onlinehandel.
Weil der Onlineverkauf und damit die Konkurrenz mit internationalen Größen wie Amazon http://www.amazon.com stetig wächst, bauen viele Händler ihre Internetseiten aus. Auch bei Angeboten in der mobilen Kommunikation möchte man in Zukunft mitmischen.

"Der dynamische Onlinemarkt ist für den Buchhandel eine Herausforderung", sagt Claudia Paul vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels http://www.boersenverein.de/ gegenüber pressetext. "Viele kleinere Händler bauen jetzt aktiv ihre Onlineangebote aus und experimentieren mit neuen Geschäftsmodellen, etwa einer versandkostenfreien Lieferung", erklärt Paul.

Bei Angeboten für Handys oder andere mobile Geräte möchte in Zukunft Thalia http://www.thalia.at einsteigen. "Da rollt eine Lawine an Technologie auf uns herein. Mobile ist bei uns ein großes Thema", sagt Josef Pretzl, Geschäftsführer von Thalia Österreich im pressetext-Interview. Thalia wolle künftig eigene Inhalte für mobile User anbieten, konkrete Pläne nennt das Unternehmen derzeit aber nicht.

E-Books bleiben preisgebunden

Trotz des boomenden Onlineverkaufs ist der stationäre Handel mit traditionellen Büchern gut unterwegs, so der Tenor im Buchgewerbe. "Der überwiegende Teil unserer Kunden kauft sowohl im Internet als auch stationär ein", erklärt Thalia-Chef Pretzl. Im Laden verkaufte Bücher machen laut Börsenverein derzeit etwa 88 Prozent des Gesamtumsatzes aus.

E-Books verkaufen sich hierzulande nach wie vor sehr schlecht. Eine Preisreduzierung, wie es etwa Amazon mit seiner Zehn-Dollar-Politik pro Exemplar praktiziert, wird es dennoch vorerst nicht geben. "Die Preisbildung bei E-Books wird von den Verlagen sehr unterschiedlich gehandhabt", erklärt Paul. So kosten die elektronischen Bücher bei 36 Prozent der Verlage genauso viel wie die eigentlichen Bücher. Ein Viertel reduziert die Preise um 15 bis 20 Prozent. Thalia denkt für seine E-Book-Sparte eine eigene Preisschiene an. "Wir sind der Meinung, dass elektronische Bücher rund 15 Prozent billiger sein sollten", so Pretzl.

Ganz anders gestaltet sich die Situation am US-amerikanischen Markt. Die hier von Amazon mit Rekordabsätzen verkauften E-Books zwangen erst jüngst die renommierte Buchhandelskette Barnes & Noble in die Knie.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Paul Eidenberger
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