pte20100820002 Kultur/Lifestyle, Medien/Kommunikation

Wikipedia: Israelis erhalten Umschreib-Kurs

Vorurteile und falsche Meinungen sollen korrigiert werden


Gläubiger Israeli: Korrekte Darstellung der Kultur im Internet (Foto: pixelio.de/Daniel Werner)
Gläubiger Israeli: Korrekte Darstellung der Kultur im Internet (Foto: pixelio.de/Daniel Werner)

Tel Aviv (pte002/20.08.2010/06:10) In einem Schreibkurs für Wikipedia sollen Israelis lernen, ihre Kultur im Internet korrekt darzustellen. Als Organisatoren der Kurse treten zwei zionistische Vereinigungen, Yesha Council of Settlements und eine weitere rechtsstehende Gruppe Israel Sheli, auf. Sie wollen vorgefasste Meinungen und falsche Darstellungen über Israel ins richtige Licht rücken. Im Fokus stehen dabei neben Wikipedia auch Foren und Chatrooms, in denen der rhetorische Kampf zwischen Israelis und Palästinensern ausgetragen wird. Die Teilnehmer sollen unter anderem lernen, wie man Beiträge auf Internet-Plattformen umschreibt und überarbeitet.

"Bei einer solchen Aktion geht es um einen Pluralismus der Meinungen. Das ist positiv zu bewerten", erklärt Raimund Fastenbauer, Generalsekretär für jüdische Angelegenheiten der Israelitischen Kultusgemeinde im Gespräch mit pressetext. "Ich denke durchaus, dass ein jüdischer Blickwinkel vernünftig sein kann."

Keine Propaganda

Wikipedia soll jedoch nicht verändert oder als Propaganda-Instrument missbraucht werden. "Wir möchten eine andere Seite aufzeigen, denn Menschen denken noch immer, dass Israelis gemein sind und den ganzen Tag nur Araber verletzen", erklärt Naftali Bennett, Direktor des Yesha Council, im Guardian. Das Problem, das sich für die zwei Gruppen ergibt, ist, dass die pro-israelischen Aktivisten den pro-palästinensischen Stimmen im Internet zahlenmäßig weit unterlegen sind.

Laut den Israel Sheli hören Menschen in den USA oder in Europa verfälschte Argumente und Erklärungen, nie die israelische Seite. "Es ist eine Erfahrungstatsache, das in letzter Zeit das Jüdische eher zu kurz kommt und eher die palästinensischen Darstellungen übernommen werden", so Fastenbauer.

Gut Ding braucht Weile

Die beiden Gruppen möchten Wikipedia nicht überfallen und Chaos anrichten. Daher errichtet Yesha einstweilen eine Informationsplattform, um mit den neuen Medien in Kontakt zu treten. Dafür posten sie schon auf Seiten wie Facebook und YouTube.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Sabrina Amlacher
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