pte20100923031 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

PR im Web 2.0: Zuhören und authentisch bleiben

Internet als Frühwarnsystem für Krisenkommunikation


Notebook: Krisen-PR findet zunehmend im Internet statt (Foto: Peter Kirchhoff/pixelio.de)
Notebook: Krisen-PR findet zunehmend im Internet statt (Foto: Peter Kirchhoff/pixelio.de)

Berlin (pte031/23.09.2010/13:50) Web 2.0 und steigende Internetnutzung stellen Unternehmen in Sachen Kommunikation vor neue Herausforderungen - gerade was Krisen-PR betrifft. Problematisch kann etwa die schnelle Verbreitung von Kritik und negativen Kommentaren über Twitter werden. Die Unternehmen sollten sich aber dieser Herausforderung stellen und den Start ins neue Medienzeitalter wagen, so das Fazit einer Expertenrunde beim Kommunikationskongress http://kommunikationskongress.de in Berlin. Das Wichtigste bei der Kommunikation im Web 2.0: Zuhören und authentisch bleiben.

"Krisen sind ganz normal im Kommunikationsalltag. Wichtig ist, mit Krisen richtig umzugehen", erläuterte Google-Sprecher Kay Oberbeck. Allein mit dem Internet seien allerdings nicht alle Zielgruppen erreichbar. Deshalb setzt der Online-Riese - etwa im aktuellen Fall Street View - auch auf traditionelle Medien wie TV und Zeitungen. Das Internet biete dabei aber eine wichtige Unterstützung, um in Echtzeit zu erkennen, wo das Thema besonders wahrgenommen werde, so Oberbeck.

Web mit präventiver Funktion

Für Michael Gebert, Geschäftsführer Marketing Society, hat das Web in puncto Krisen-PR vor allem eine präventive Funktion. Mithilfe des Frühwarnsystems Internet könne man rechtzeitig erkennen, wie sich Meinungen entwickeln. Die dominierende Rolle bei der Verbreitung von Krisen hätten immer noch die traditionellen Medien inne. Das Internet mache den Krisenjournalismus aber deutlich einfacher. "Man kann Daten, Zahlen und die Schwere von Anschuldigungen schnell online ändern", betont Autor und Journalist Hajo Schumacher.

"Das Netz ist schonungslos", so Schumacher. Aufgrund der deutlich einfacheren Messbarkeit entscheidet bei der Veröffentlichung im Internet die Schnelligkeit, wohingegen Präzision und Qualität an Bedeutung verlieren. "Der Gegenwind aus dem Web erhöht den Leistungsdruck auf die Journalisten, die Qualität bleibt auf der Strecke", sagt auch Philipp Schindera, Leiter Unternehmenskommunikation bei der Deutschen Telekom. Google-Sprecher Oberbeck sieht vor allem in der Kommentarfunktion im Web 2.0 einen entscheidenden Vorteil. "Das Web 2.0 dient so auch als Kontrollinstrument."

Web 2.0 bedeutet nicht Abkehr von traditionellen Medien

Laut einer aktuellen Studie von SevenOne Media http://www.sevenonemedia.de/ hat sich die Internetnutzung bei den 14- bis 49-Jährigen in den vergangenen acht Jahren auf 95 Minuten täglich mehr als verdreifacht. Vor allem die Nutzung von Social Communitys und Foren ist deutlich angestiegen. Allerdings bedeutet die verstärkte Hinwendung zum Web 2.0 nicht die komplette Abkehr von den traditionellen Medien. Vielmehr findet eine Parallelnutzung von Web, TV, Radio bzw. Zeitung/Zeitschrift statt, so Kerstin Hammen, Research Manager bei SevenOne Media.

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