pte20110504010 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Social Media: Bin Laden schlägt Royal Wedding

Twitter meldet Rekordwert von 3.000 Meldungen pro Sekunde


Tod bin Ladens: Das Web war schneller (Foto: flickr.com/Two Gypsy Hearts)
Tod bin Ladens: Das Web war schneller (Foto: flickr.com/Two Gypsy Hearts)

Mountain View (pte010/04.05.2011/11:15) Der Tod des Al-Qaida-Chefs Osama bin Laden ist derzeit ganz klar das Thema Nummer eins im Internet. Wie eine aktuelle Analyse des US-Marktforschungsunternehmens NetBase Solutions http://www.netbase.com zeigt, übersteigt die Zahl entsprechender Meldungen auf Social-Media-Portalen wie Twitter oder Facebook sogar jene Rekordwerte, die im Zusammenhang mit der dramatischen Erdbebenkatastrophe in Japan oder zuletzt der Hochzeit von Prinz William und Kate Middleton verzeichnet worden sind.

Den vorgelegten Daten zufolge haben User alleine im englischsprachigen Web am Sonntag und in der ersten Montag-Hälfte rund 1,2 Mio. Meldungen zum Ableben des Terrorfürsten generiert. Knapp die Hälfte der geführten Gespräche wurde dabei über Twitter abgewickelt. "Wir haben die höchsten anhaltenden Tweet-Raten registriert, die jemals gemessen worden sind", heißt es in einem offiziellen Statement des Mikro-Blogging-Diensts. Im Zeitraum von Sonntag seien von Nutzern zwischen 22:45 und 0:20 im Durchschnitt pro Sekunde 3.000 Postings zum Thema abgegeben worden.

Web schneller als Obama

Doch nicht nur das Ausmaß der Diskussionen, auch die Geschwindigkeit, mit der sich Meldungen zum Tod bin Ladens im Web verbreitet haben, ist rekordverdächtig. Laut Angaben des Wall Street Journals war das Thema auf Social-Media-Seiten schon 45 Minuten vor der offiziellen Bekanntgabe durch die Rede Barack Obamas Gesprächsstoff. "Viele Leute haben darüber zuerst via Twitter oder Facebook erfahren", bestätigt die Zeitung. Sogar hunderte Journalisten seien auf diese Weise auf die Sensationsmeldung aufmerksam geworden.

Dass Blogger und Hobby-Journalisten mithilfe von sozialen Online-Netzwerken traditionelle Medien wie Zeitungen oder TV in puncto Geschwindigkeit durchaus ausstechen können, haben etwa bereits die gewaltsamen Ausschreitungen in der iranischen Hauptstadt Teheran im Juni 2009 gezeigt (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20090615016). Von Seiten der Journalisten wird diese Entwicklung aber eher skeptisch gesehen: "Dem Leser muss zu jeder Zeit klar sein, dass derartige Inhalte nicht professionell journalistisch überprüft worden sind", betont etwa Eva Werner, stellvertretende Pressesprecherin des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) http://www.djv.de , gegenüber pressetext.

Erste Quelle mittlerweile bekannt

Als ursprüngliche Quelle der ersten Information zum Tod bin Ladens wurde mittlerweile ein 33-jähriger IT-Berater aus Pakistan mit dem Twitter-Namen "@ReallyVirtual" ausgeforscht. Dieser berichtete bereits um Mitternacht in der Nacht zu Montag von der Stürmung des Verstecks des meistgesuchten Terroristen der Welt durch eine US-Spezialeinheit in Hörweite seiner Wohnung in Abbottabad.

(Ende)
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