pte20030411023 Unternehmen/Wirtschaft, Tourismus/Reisen

Boeing muss fast eine Mrd. Dollar abschreiben

Krise der Luftfahrt zwingt zu Wertanpassungen


Chicago (pte023/11.04.2003/11:25) Der US-Luftfahrt- und Rüstungskonzern Boeing http://www.boeing.com muss der gegenwärtigen Krise der Luftfahrtindustrie Tribut zollen. Wie das Unternehmen in der Nacht auf heute, Freitag, mitteilte, werde für das erste Quartal eine Abschreibung in der Höhe von 994 Mio. Dollar vorgenommen. Als Grund wurden enorme Wertminderungen einzelner Unternehmensteile genannt. Die Abschreibung werde den Nettogewinn des Flugzeugbauers auf 1,23 Dollar pro Aktie drücken, aber keinen Einfluss auf das operative Geschäft haben. http://www.boeing.com/news/releases/2003/q2/nr_030410a.html

Bereits im Jänner hatte Boeing für das laufende Geschäftsjahr eine Umsatz- und Gewinnwarnung ausgesprochen (siehe pte: http://www.pte.at/pte.mc?pte=030131006 ). Der Konzern sieht in naher Zukunft keine Erholung des Luftfahrtmarktes und erwartet im laufenden Jahr durch die stark rückläufige Flugzeugproduktion einen deutlichen Umsatzeinbruch. Nachdem im Jahr 2002 der Umsatz des Branchenprimus um sieben Prozent auf 54,07 Mrd. Dollar zurückging, erwartet der Konzern für das laufende Geschäftsjahr einen weiteren zehnprozentigen Rückgang auf 49 Mrd. Dollar. Auch der Nettogewinn, der 2002 von 2,83 Mrd. auf 492 Mio. Dollar oder 2,84 Dollar pro Aktie sank, soll weiter zurückgehen. Boeing rechnet 2003 mit einem Gewinn pro Aktie von 1,90 bis 2,10 Dollar und 2004 mit 2,10 bis 2,30 Dollar pro Aktie.

"Auch beim Auftragseingang sieht das Jahr 2003 ähnlich schlecht wie 2002 aus", so Boeing-CEO Phil Condit damals. "Erst für 2004 sehen wir eine Steigerung der Flugzeugbestellungen, die sich dann erst im Jahr 2005 zu Buche schlagen wird." Der Konzern rechnet im Jahr 2003 mit 280 ausgelieferten Flugzeugen, nach 381 im Jahr 2002 und 527 im Jahr 2001. 2004 sollen 275 bis 300 Flieger abgesetzt werden. Der europäische Rivale Airbus wird Boeing in diesem Jahr höchstwahrscheinlich als Nummer eins ablösen. Abgesehen vom Irak-Krieg hat die Lungenkrankheit SARS den ohnehin schon arg gebeutelten Luftfahrtsektor einen erneuten Dämpfer beschert.

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