pte20061214020 Technologie/Digitalisierung, Auto/Verkehr

Funkende Autokennzeichen gegen Diebstahl

Erfassung der RFID-Daten durch stationäre und mobile Lesegeräte


Foto: asfinag.at
Foto: asfinag.at

Kuala Lumpur (pte020/14.12.2006/12:00) Die Behörden in Malaysia führen ein Fahrzeugerfassungssystem auf RFID-Basis ein. Fahrzeugkennzeichen werden dabei mit dem Funkchip ausgestattet und sollen somit automatisch erfasst werden. Hintergrund ist die hohe Autodiebstahlrate, täglich werden rund 30 Fahrzeuge gestohlen - vor allem im höheren Preissegment - heißt es von offizieller Seite in Kuala Lumpur. Die so genannten ePlates werden sowohl mit stationären Erfassungsgeräten, als auch mit mobilen Scannern von der Polizei ausgelesen. Dies berichtet die malaysische Zeitung News Strait Times.

Zum Einsatz kommen Long-Range-Chips. Diese verfügen über eine eigene Batterie, die die Stromversorgung des Chip für zehn Jahre sicherstellt, und senden die Signale aktiv. Gelesen können die RFID-Tags aus einer Entfernung von bis zu 100 Meter werden. Die Mikrochips werden manipulationssicher in Nummernschilder integriert. Die wiederum dürfen nur von staatlich autorisierten Mechanikern montiert und am Fahrzeug versiegelt werden. Die Mikrochips halten für die behördlichen Scanner im Vorbeifahren Einzelheiten über das Fahrzeug und den Halter bereit.

Die lokale Presse bezeichnet das System als "MyKad für das Auto". My Kad http://www.jpn.gov.my/kppk1/Index2.htm stellt den Albtraum für europäische Datenschützer dar. Die Karte ist eine Art All-In-One-Ausweis und wird seit 2001 sukzessive an die rund 23 Mio. Malaysier ausgegeben. Die Smartcards enthalten neben den Personalien auch digitalisierte Fingerabdrücke der Karteninhaber. Diese dienen nicht nur als Personalausweis, sondern haben gleichzeitig Gültigkeit als internationales Reisedokument, Führerschein sowie Krankenversicherungskarte. Zudem kann man MyKad auch als EC-Karte benutzen.

Autokennzeichen mit RFID-Tags könnten jedoch auch in Europa eine schnellere Umsetzung finden, als dies den kritischen Bürgern lieb ist. Im Hinblick auf kilometerabhängige Mautsysteme wäre ein Funkchipsystem eine praktische Überwachungs- und Abrechnungsmethode. In Großbritannien läuft bereits ein entsprechender Test. Mittels RFID-Erfassung will die Stadt London Mautprellern auf die Schliche kommen, die vor der Stadtgrenze gefälschte Kennzeichen montieren und sich somit die Citygebühr sparen wollen.

Die Lkw-Maut in Österreich wird mithilfe einer Mikrowellen-gestützten Onboard Unit abgewickelt. "Der Tag wird an der Windschutzscheibe befestigt und sendet seine Signale zu den Erfassungsgeräten", erklärt Marc Zimmermann, Sprecher der österreichischen Autobahnbetreibergesellschaft ASFINAG http://www.asfinag.at , auf Anfrage von pressetext. Zukünftige Szenarien in Bezug auf das Mautsystem und der verwendeten Technologien wollte Zimmermann nicht kommentieren. "Das liegt in der Entscheidung der Republik."

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