Spätes Einordnen fördert den Verkehrsfluss
Reißverschluss-Prinzip funktioniert nur bei Disziplin der Autofahrer
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So lange wie möglich auf endender Spur bleiben, rät ein Verkehrsexperte (Bild: pixelio.de/Sturm) |
Köln (pte039/05.11.2008/13:55) Dass das Reißverschluss-Prinzip bei Engstellen im Straßenverkehr nicht gut umgesetzt wird, kritisiert der Verkehrsexperte Andreas Schadschneider. Der Physiker der Universität Köln http://www.thp.uni-koeln.de überprüfte in einer Versuchsreihe mit 30 Testfahrern auf einer Autobahn, ob das Einfädeln an Engstellen tatsächlich zu einem besseren Verkehrsfluss führt. Das Ergebnis: Wenn sich Autos zu früh einreihen, verlangsamt das den Verkehrsfluss hinter ihnen und verursacht zu unnötigen Staus. Das Hauptproblem stellt demnach bei Engstellen im Straßenverkehr mangelnde Disziplin der Autofahrer dar.
Laut Gesetz müssen Autofahrer, die eine endende Spur befahren, bis zu deren Ende weiterfahren und sich erst an der Verengungsstelle im Reißverschluss-Prinzip auf die weiterführende Spur einordnen. Dass die meisten schon früher damit beginnen, tut der Psyche der anderen Autofahrer gar nicht gut. "Wer lange vor dem Ende einer Fahrspur anderen Autofahrern Platz gemacht hat, reagiert oft aggressiv. Er beginnt, Lücken zu schließen anstatt anderen den eigentlich korrekten späteren Spurwechsel zu ermöglichen", so Schadschneider. Die Folgen dieses Verhaltens - mehr Unfälle und Staus - wurden im Experiment sichtbar. Genau das sollte ursprünglich durch das Reißverschluss-Prinzip verhindert werden.
"Autofahrer verschenken viel Platz, wenn sie sich schon einen Kilometer vor der Baustelle einreihen", so Schadschneider. Der wertvolle Platz auf der endenden Spur bleibe somit frei und verleite Raser, mit hoher Geschwindigkeit vorzufahren. Dadurch käme allerdings das Reißverschlussprinzip vollends zum Erliegen. Der Verkehrsexperte rät, erst so spät wie möglich die endende Fahrspur zu verlassen und sich auf der weiterführenden Spur einzureihen, wie es die Straßenverkehrsordnung vorsieht.
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