pts20071002010 Auto/Verkehr, Forschung/Entwicklung

Bei Continental drehen sich die Reifen für den Klimaschutz

Entwicklungspotential bei Reifen wird weiter ausgeschöpft


Wien (pts010/02.10.2007/09:45) Eine runde Sache für den Umweltschutz: Dr. Burkhard Wies, Leiter der PKW-Reifenentwicklung bei Continental, präsentiert die jüngsten Innovationen des Unternehmens und verrät, wie die Beschaffenheit von Reifen den Treibstoffverbrauch verringern und so die CO2-Bilanz beeinflussen kann.

46,6 Millionen PKW und 2,6 Millionen LKW produzieren alleine in Deutschland zusammen 159,3 Millionen CO2. Eine bedeutende Einflussgröße dieses Emissions-Wertes ist die Bereifung der Fahrzeuge, die entsprechend des jeweiligen Fahrzeug-Typs sehr unterschiedlich ausfällt: Während Kleinwagenreifen niedrigen Rollenwiderstand haben sollen, langlebig sind und auch auf nassen Straßen kurze Bremswege liefern, sind Sportwagenreifen inzwischen für eine Geschwindigkeit bis zu 360 km/h geschaffen, lassen extreme Kurvengeschwindigkeiten zu und bringen die PS-starken Boliden in kürzesten Distanzen zum Halt.

Die unterschiedlichen Ansprüche an die Reifen führen zu einer starken Produktspezialisierung. Der Einsatz neuster Forschungsergebnisse, auch aus dem Bereich der Nanotechnologie, sorgen für einen kontinuierlichen Fortschritt in der Produktentwicklung: "Die Weiterentwicklung unserer heutigen Reifen verspricht eine Menge", ist Dr. Burkhard Wies, Leiter der PKW-Reifentwicklung bei Continental, überzeugt. "Das gilt für die Laufflächenmischungen, für den Reifenaufbau und für die Evolution von Profilformen. Die letzten zehn Jahre haben hier deutliche Fortschritte sowohl bei der Sicherheit als auch bei der Vermeidung von umweltschädlichen Stoffen gebracht."

Deutliche Fortschritte für den Umweltschutz

Schon bei der Herstellung der Reifen hat sich aus ökologischen Gesichtspunkten in den vergangenen Jahren Wesentliches verbessert. "Durch die Verwendung von Nano- Zinkoxyd-Teilchen kann in der Reifenmischung auf bis zu 90 Prozent des früher benötigten Zinkoxydes verzichtet werden", weiß Wies. Benötigte man früher pro kg Reifenmischung rund 15 Gramm, sind es heute nur noch 1,5 Gramm. "Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Entlastung der Umwelt, da Zinkoxyd zwar nicht für die Menschen, jedoch für zahlreiche Wasserorganismen als umweltschädlich eingestuft wird", beschreibt er den Vorteil. Die Mischungstechniker von Continental greifen hier auf neuste Kenntnisse aus der Nanotechnologie zurück: Für die Reifenvulkanisation - dem chemisch-technischen Verfahren bei dem Reifen widerstandsfähig gemacht werden - wird die Oberfläche der Zinkoxyde benötigt, die bei der Verwendung von Nano-Teilchen deutlich größer ist und so hilft den Einsatz des belastenden Stoffes zu reduzieren.

Die Ökobilanz konventioneller PKW-Reifen birgt ein überraschendes Ergebnis: Weder in der Herstellung der für die Reifenproduktion verwendeten Rohstoffe, noch für deren Transport oder die Herstellung selbst ist nur annähernd so viel Energie nötig, wie die anschließende Nutzung der Reifen verbraucht. Auch die Umweltbelastung in Form von Treibhauseffekt, Versauerung oder Sommer-Smog ist nicht im Geringsten so massiv, wie der Reifeneinsatz selbst. Liegen die Werte von Rohstoffherstellung, Transport und Produktion des Reifens bei jeweils unter 10 Prozent des relativen Beitrages zur Ökobilanz, steuert die Reifennutzung die restlichen 90 Prozent bei.

Verringerter Rollwiderstand bringt Kraftstoff-Einsparung

Dieses Ergebnis veranlasste die Forscher des Continental-Teams am Einsatz des Reifens zu tüfteln: Bei einem LKW bedeutet die zehnprozentige Verbesserung im Rollwiderstand eine Einsparung von Dieselkraftstoff von 1,3 Litern auf 100 Kilometer und reduziert die CO2 Emission um 35 Gramm pro Kilometer. Dies entspricht einer Einsparung von 1,8 Millionen Tonnen im Jahr und einer Reduzierung des CO2-Ausstosses um 4 Prozent. Auch die jährliche Kraftstoff-Einsparung beläuft sich auf 4% - bei PKW beträgt diese sogar 7 Prozent!
Die Mischtechnologien, die die Senkung des Kraftstoff-Verbrauches ermöglichen, sind hoch kompliziert: "Durch die immer weiter optimierte Mischungsverarbeitung haben wir hier deutliche Fortschritte realisieren können. Vor allem die Verwendung von Silica-Technologien hat großen Einfluss auf einen niedrigen Rollwiderstand und eine Verbesserung des Fahrverhaltens", äußerst sich Wies zu den neusten Innovationen von Continental.
Experten gehen davon aus, dass ein PKW-Reifen in 30 Jahren nur noch die Hälfte des heute üblichen Rollwiderstandes aufweist. Hier ist die Kombination der rollwiderstandarmen Laufflächenmischung mit einem möglichst breiten, ausgewogenen "Fußabdruck" des Pneus wichtig: "Schon bei der Reifenproduktion muss die Bodenaufstandsfläche so vorgeformt werden, dass möglichst wenig Druckspitzen entstehen", weiß der Reifenentwickler. "Je weniger Druckspitzen, desto geringer ist dann auch der Rollwiderstand."

Asymmetrische Profile für mehr Sicherheit

Nicht nur bei der Verringerung des Rollwiderstandes, auch bei der weiteren Anhebung von sicherheitsrelevanten Eigenschaften ist Wies optimistisch: "Wir haben vor rund vier Jahren angefangen, asymmetrische Profile zu entwickeln." erläutert er den Ansatz. "Dabei ist das Profil ´arbeitsteilig´. So sorgt bei Sommerreifen die Reifeninnenseite für die Ableitung von Wasser, die Reifenmitte für kürzeste Bremswege und guten Geradeauslauf bei Höchstgeschwindigkeit. Die Reifenaußenseite ist wiederum so geformt, dass maximale Seitenführung und Grip in den Kurven möglich wird." Als Markt- und Technologieführer bei Winterreifen hat Continental ähnliche asymmetrische Konstruktionen für hohe Sicherheit auf typisch winterlichen Fahrbahnen im Programm. Für Wies ist also klar: "Es bleibt spannend beim Gummi - jetzt und auch künftig." Und wichtig ist ihm vor allem, dass daraus ein weiterer Gewinn an Sicherheit und Komfort für alle Verkehrsteilnehmer wird.

Die gesamte Powerpoint-Präsentation "Schon wieder eine CO2-Diskussion. Wunschdenken versus Realität bei technischen Lösungen" finden Sie als Download auch unter http://www.automotivepr.at

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