pte20040210027 Umwelt/Energie, Politik/Recht

Umweltgruppen fordern besseren Schutz der Meere

Fische in den Weltmeeren sind rund 80 Mrd. Dollar jährlich wert


Kuala Lumpur (pte027/10.02.2004/12:41) Nach Expertenmeinung sind die Fische in den Ozeanen der Welt 80 Mrd. Dollar im Jahr wert. Von der gesamten Ozeanfläche sind weltweit aber nur 0,5 Prozent Schutzzonen. Nach Ansicht von Umweltschutzorganisationen ist das zu wenig und vor allem werden dafür zuwenig Mittel flüssig gemacht, berichtet BBC-Online http://news.bbc.co.uk vom Treffen der Convention on Biological Diversity, das derzeit in Kuala Lumpur stattfindet.

Nach Angaben der Umweltgruppen wie etwa des WWF http://www.wwf.org und des amerikanischen Natural Resources Defence Council http://www.nrdc.org sind 75 Prozent der Meere überfischt. Dafür erhalten Fischereiflotten jährlich etwa 20 Mrd. Dollar an Subventionen. Ein Teil dieses Geldes sollte nach Meinung der Umweltschützer für den Erhalt der maritimen Artenvielfalt aufgewendet werden. Die Forscher argumentieren auch damit, dass es nicht nur um den Reichtum an Fischen per se gehe. Derzeit ist die Hälfte aller untersuchten Anti-Krebs-Medikamente marinen Ursprungs. Erst im Januar berichtete das irische Pharmaunternehmen Elan vom durchschlagenden Erfolg bei Untersuchungen der Gifte von Conus-Schnecken für die Schmerzmedizin. Die weltweiten Bestände an wildlebenden Conus-Schnecken sind aber durch Sammelwut in den Industrieländern ernstlich bedroht. Mit dem Verlust der Lebensvielfalt in den Meeren gehen auch Heilmittel der Zukunft verloren, argumentieren die Umweltschützer.

Die schlimmsten Zerstörungen des Meeresgrundes richten Grundschleppnetze an: diese fahren mit schweren Ketten, Netzen und Stahlplatten am Grund der Ozeane entlang und zerstören wertvolle Lebensräume. Umweltschützer kritisieren an der Methode auch, dass die Ausbeute bei dieser Art der Fischerei nicht besonders groß sei. Die grünen Gruppen fordern daher in Kuala Lumpur die Ausweitung mariner Schutzzonen. Einige der westlichen Regierungsvertreter werden die Ausweitung der Naturschutzgebiete und eventuelle Fangverbote oder neue Umweltschutzgesetze nicht gut heißen, befürchten die Umweltgruppen, insbesondere wenn die geschützten Regionen in internationalen Gewässern liegen.

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