pte20060508040 Technologie/Digitalisierung, Handel/Dienstleistungen

Microsoft patentiert Super-Cookie

Personalisierte Werbung durch Kundenanalyse


Super-Cookie: Wie wird es Datenschützern schmecken?
Super-Cookie: Wie wird es Datenschützern schmecken?

Redmond (pte040/08.05.2006/16:15) Dem Softwareriesen Microsoft http://www.microsoft.de wurde vor wenigen Tagen ein Patent für ein Super-Cookie zugesprochen, mit dem das Nutzerverhalten von Computeranwendern genauestens aufgezeichnet werden kann. Ähnlich der detailgetreuen Kundenbeobachtung wie es beispielsweise der Internethändler Amazon http://www.amazon.de praktiziert, sollen die Onlinebewegungen registriert werden. Wie bei Domain-Cookies können Klickwege durch unsichtbare Bilder und Programme dokumentiert werden. Dies ermöglicht Entwicklern von JavaScript, ASP oder VBScript Anwendungen, dauerhaft einen Cookie zu hinterlegen, der vier unterschiedliche Datentypen registrieren kann. Zudem können zukünftig neue Datentypen integriert werden.

Microsoft will es Betreibern von Internetseiten noch einfacher machen, das Verhalten der Nutzer auf bestimmten Gebieten der Website zu untersuchen. Beispielsweise wird der Weg eines Benutzers auf der MSN-Website im Hintergrund an dessen Betreiber weitergeleitet, um die Effizienz des Angebots weiter zu verbessern. Problemlos kann nachvollzogen werden, ob der Kunde ein Flugticket gekauft hat aber auch für welche Destination. Zudem könne aufgezeichnet werden wie lange sich jemand für ein bestimmtes Produkt interessiert hat.

Die Ergebnisse der Datensammlung helfen dem Anbieter seine Produkte personalisiert für jeden einzelnen Kunden zielgruppengerecht anzubieten. Ähnlich wie bei Amazon ist es dadurch möglich, Werbeangebote zu platzieren, jedoch ohne dass hierfür ein Login notwendig wäre. Microsoft verspricht sich von dem zugesprochenen Patent deutliche Zuwächse im Bereich der Kundenbindung und eine damit verbundene Erhöhung der elektronischen Einkäufe.

Derartige Entwicklungen lassen natürlich auch Datenschützer aufhorchen. Thomas Lutz, Sprecher von Microsoft Österreich beruhigt sofort. "Bei unseren Datenschutzbestimmungen sehen wir gesetzliche Vorgaben als minimalste Richtlinien an", meint Lutz im Gespräch mit pressetext. Zudem würden, vor allem in Europa, für alle Dienste, selbst wenn entsprechende Server in den USA stehen, sehr strenge Datenschutzkriterien angewendet und sehr eng mit der Artikel-29-Datenschutzgruppe zusammengearbeitet, betont der Microsoft-Sprecher.

Das Patent wurde ursprünglich im Jahr 2000 eingebracht und mittlerweile schon vom derzeitigen Stand der Technik eingeholt. Viele der beschriebenen Methoden werden schon seit einiger Zeit von Webseiten genutzt, um ihren Kunden speziell auf sie zugeschnittene Seiten zu präsentieren. Bestes Beispiel für die Umsetzung ist Amazon.

(Ende)
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