pte20060524019 Technologie/Digitalisierung, Handel/Dienstleistungen

Dell eröffnet eigene Geschäfte

Vor-Ort-Kauf von PCs jedoch nicht möglich


Round Rock, Texas (pte019/24.05.2006/11:52) Der US-Computerbauer Dell http://www.dell.com hat die Eröffnung eigener Geschäfte angekündigt. Im texanischen Round Rock hat das Unternehmen in der Nacht auf heute, Mittwoch, bekannt gegeben, noch in diesem Sommer ein Dell-Store in Dallas und ein weiteres Geschäft in West Nyack (New York) zu eröffnen. Der Konzern will damit näher an die Verbraucher rücken und die schwachen Verkäufe der vergangenen zwei Quartale wieder beleben. "Wir müssen am Markt aggressiver werden", kündigte Dell-Austria-Chef Thomas Hillebrand im pressetext-Interview an (siehe: http://www.pte.at/pte.mc?pte=060316024 ).

Eine Änderung des Geschäftsmodells schloss Hillebrand jedoch aus, denn "die größte Stärke des Unternehmens ist seine schnelle Reaktion auf die Bedürfnisse des Marktes und der Kunden". Der Konzern blieb dem auch treu. Denn direkt aus dem Geschäft mitnehmen kann der Kunde den Computer seiner Wahl auch weiterhin nicht. In den Dell Stores werde eine Mischung aus dem Direktvertrieb und dem herkömmlichen Einzelhandelsverkauf geboten, so Dell-Sprecher Venancio Figueroa. Einzelne Elektronikprodukte werden direkt erhältlich sein. Beim Computerkauf kauf kann sich der Kunde beraten lassen. PCs werden dann jedoch ganz wie von Dell gewohnt individuell produziert und dem Käufer geliefert.

Dell ist derzeit die Nummer eins unter den Computerherstellern und konnte in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit seinem Geschäftsmodell des Direktvertriebes stärker wachsen als seine Mitbewerber. Die langsame Geschäftsentwicklung im den vergangenen Monaten warf jedoch die Frage auf, ob noch ein Wettbewerbsvorteil zu erkennen sei. Zudem werde der Druck der Konkurrenz wie Apple http://www.apple.com oder Hewlett-Packard http://www.hewlett-packard.com immer stärker. "Mit dem Geschäfts-Experiment versucht Dell seine Verkäufe wieder zu beleben", zitiert die New York Times Cindy Shaw, Analystin bei Moors & Cabot http://www.moorscabot.com . Vor allem Privatkunden und KMUs, die etwa 20 Prozent der Dell-Kunden ausmachen, wären typische Zielgruppe für derartige Läden.

Seit 1994 ist Dell bereits mit kleineren Verkaufsständen in großen Einkaufszentren präsent. Kunden können sich an diesen einen Rechner zusammenstellen und bestellen lassen. Die neuen Filialen seien eine Erweiterung dieses Konzepts und sollen bessere Möglichkeiten bei der Kundengewinnung bieten, so der Konzernsprecher. Die um die 3.000 Quadratmeter großen Läden sollen jeweils rund 36 verschiedene Dell-Produkte führen und dienen dem Konzern als Modell. Sollte sich das Konzept bewähren, sei an eine weitere Expansion gedacht, meinte Figueroa.

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