pts20070304001 Forschung/Entwicklung, Technologie/Digitalisierung

6,2 Mrd. für Universitäten, neuer Verhaltenskodex für Einstellung von Forschern

Wissenschaftsminister Johannes Hahn im Interview im neuen economy www.economy.at


Wien (pts001/04.03.2007/14:10) Österreich ist auf gutem Weg, die Lissabon-Ziele zu erfüllen, erklärt Johannes Hahn im Interview mit economy. Der Wissenschaftsminister will sich verstärkt für die Förderung von Forschern und Forscherinnen einsetzen:"Österreich befindet sich im Innovationsranking der EU an fünfter Stelle und will unter die Top drei Europas vorstoßen. Das bedeutet verstärkte Investitionen in hochtechnologische, risikoreiche Forschungsfelder."

economy: In den vergangenen Jahren sind die Forschungsausgaben in Österreich deutlich gestiegen. Wie beurteilen Sie das bisher Erreichte, und welche Globalziele haben Sie sich gesetzt?

Johannes Hahn: Niemals zuvor wurde in Österreich so viel in Forschung und Entwicklung investiert wie heute. Im Jahr 2006 wurden nach Schätzung der Statistik Austria rund 6,24 Mrd. Euro in Forschung und Entwicklung investiert, was einer Forschungsquote von 2,43 Prozent entspricht. Im Vergleich zu 1998 konnten die Ausgaben für diesen Bereich somit um 84 Prozent gesteigert werden. Damit ist Österreich auf dem richtigen Weg, das Lissabon-Ziel der Drei-Prozent-Forschungsquote bis 2010 erreichen zu können. Mit der Wachstumsrate bei den Forschungsausgaben liegen wir an zweiter Stelle in Europa. Die Steigerung der Mittel um jährlich zehn Prozent ist eine gute Voraussetzung für die Zielerreichung.

economy: Bis 2010 soll auf jeden Fall eine Forschungsquote von drei Prozent erreicht werden. Welchen Beitrag kann Ihr Ressort hier leisten? Wie funktioniert die Arbeitsteilung mit dem Ministerium für Verkehr, Innovation und Technologie?

Johannes Hahn: Forschung und Wissenschaft befinden sich in meinem Ressort, Technologie und Innovation bei den Kollegen Faymann und Bartenstein. Gemeinsam werden wir - wie im Regierungsprogramm definiert - die Zielsetzungen für Forschung, Innovation und Technologieentwicklung erreichen. Ich bin in meiner Funk-tion als Forschungsminister gemeinsam mit Kollegen Faymann für den Wissenschaftsfonds FWF zuständig und sehr zuversichtlich, dass wir da gemeinsam viel weiterbringen, da uns beiden viel an Forschung liegt. Ich kenne Infrastrukturminister Faymann aus seiner Zeit als Wiener Stadtrat und weiß, dass ich in ihm einen guten Partner habe.

economy: In den vergangenen Jahren sind die Forschungsaufwendungen im Bereich der Industrie und im Rahmen von Forschungskooperationen doppelt so rasch gestiegen wie im Hochschulbereich. Bleiben die Hochschulen und die Grund-lagenforschung zurück?

Johannes Hahn: Zwischen 1998 und 2002 ist der kooperative Bereich um 47 Prozent Prozent gestiegen. Diese Steigerungen kommen Wissenschaft und Wirtschaft zugute. Wir werden jedoch das FWF-Budget erhöhen müssen. Durch die Einrichtung des Ista, des Institute of Science and Technology Austria, bekommt die akademische Forschung einen zusätzlichen Impuls. Ich stehe aber für den Ausbau von wissenschafts-orientierter Forschung.

economy: Wie wird die Finanzierung der Universitäten und der Grundlagenforschung 2007 aussehen?

Joahannes Hahn: Im Zuge der Leistungsvereinbarungen haben wir den 21 Universitäten für die nächsten drei Jahre mehr als 6,2 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt. Ein Milliardenpaket von Bundesregierung und Rektorenkonferenz sorgt für mehr Geld, um die Zahlungen, die den Universitäten durch die Ausgliederung entstanden sind, auszugleichen. Dies fördert ihren Bewegungsspielraum in Richtung Innovation und Schwerpunktsetzung. Für die drei medizinischen Universitäten wird darüber hinaus der klinische Mehraufwand, also zusätzliche Mittel für Ärzteausbildung, moderne Geräteausstattung und medizinische Forschung, abgedeckt. Dieser jährliche Mehraufwand macht mehr als 180 Mio. Euro aus. Zudem gibt es Mittel für Bezugserhöhungen für die öffentlichen Bediensteten und für die Hochschulraumbeschaffung an drei Wiener Universitäten. Darüber hinaus können die Universitäten beim FWF Fördermittel einwerben, die die wissenschaftsorientierte Forschung stärken.

Lesen Sie das komplette Interview im neuen economy. Die Zeitung ist in gut sortierten Trafiken und über Abonnement unter http://economy.at beziehbar.

Dazu finden Sie weitere Berichte u.a. im Ressort Forschung "Professoren an die Geldtöpfe", im Ressort Technologie "Hemmschuh Digitale Signatur", weiters im Ressort Wirtschaft einen KMU-Schwerpunkt sowie ein umfangreiches Innovation Special zum Thema Outsourcing und den Schwerpunkt im Dossier zum Thema "Die Kleinen".

Neben den auszugsweise zitierten Berichten, finden Sie in der aktuellen Ausgabe weitere Interviews, Stories und Kommentare von Alexandra Riegler, Thomas Jäkle, Klaus Lackner, Christine Wahlmüller, Jakob Steuerer, Ernst Brandstetter, Sonja Gerstl, Christian Ellison, Linda Maschler, Mario Köppl, Lydia J. Goutas, Antonio Malony und Manfred Lechner.

Neues Mediensegment

Mit einem modernen zwischen Tageszeitung und Magazin liegenden Format erscheint economy als unabhängige Zeitung für Forschung, Technologie und Wirtschaft seit 13. Januar 2006 alle 2 Wochen jeweils Freitag in einer Auflage von österreichweit 30.000 Stück.

25.000 Stück werden über Postversand und Trafiken verbreitet und 5.000 Stück über SB-Taschen in den Landeshauptstädten und Direkt-Verteilung an den Unis in ganz Österreich. Economy ist vom Start weg von der ÖAK (Österreichische Auflagenkontrolle) geprüft und Mitglied der LAE (Leseranalyse Entscheidungsträger) 2007.

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