pts20090515005 Medizin/Wellness, Medien/Kommunikation

"D-Runner" meistern Halbmarathon in Mainz


Mainz (pts005/15.05.2009/08:00) "Gegen Ende der Strecke machte mir mein Wasserbauch zwar etwas zu schaffen, weil ich während des Laufens so viel getrunken habe, aber ansonsten ging's ganz gut", berichtet Jörg, der nun verschwitzt aber glücklich an seiner Frau lehnt. Seine ganze Familie war gekommen, um ihn während des Novo Nordisk Gutenberg-Marathons tatkräftig zu unterstützen.

Begonnen hatte alles im Dezember letzten Jahres, als sich der 46-jährige Familienvater für den sogenannten D-Run anmeldete, ohne eigentlich so recht zu wissen, worauf er sich dabei einließ. Er selbst wusste nur, dass er sein Leben grundlegend verändern wollte: Weniger Gewicht, mehr Bewegung und mehr Lebensfreude - trotz seines Typ-2-Diabetes, das war der Plan. Da kam der Hinweis seiner Diabetologin Dr. Sigrun Jung wie gerufen: Er könne sich beim "D-Run", einem medizinischen Film-Projekt melden, in dessen Zuge sich zehn Menschen mit Diabetes auf die Teilnahme am Novo Nordisk Gutenberg Marathon in Mainz vorbereiten würden. Immer mit dabei sei sowohl ein Experten- als auch ein Kamerateam, welches die Erlebnisse der Gruppe filmisch dokumentiere und das Material dann auf einer Webpage für Interessierte einstellen würde.

Jörg entschloss sich daraufhin kurzerhand mitzumachen und mit ihm neun weitere Menschen, die ebenfalls von Diabetes betroffen sind. Auch Peter entschied sich für das D-Run-Projekt. Der 34-jährige Servicetechniker hegte zwar zunächst die Befürchtung, dass das Projekt sehr viel Zeit in Anspruch nehmen würde, "gleichzeitig war ich mir aber bewusst, dass das eine große Chance ist, mich aktiv mit meinem Typ-2-Diabetes auseinanderzusetzen".

Von diesem Zeitpunkt an stemmte die bunte Truppe ein strapaziöses Sportprogramm und das, obwohl die meisten D-Runner bis dato nicht gerade das engste Verhältnis zu körperlicher Aktivität hatten. Unter der Anleitung des mehrfachen Europameisters im Hürdenlauf Harald Schmid traf sich die Gruppe zu regelmäßigen Trainingseinheiten. Auch an der Ernährung wurde mithilfe des ZDF-Fernsehkochs Armin Roßmeier gedreht.

Trotz allen Ehrgeizes stand die Gesundheit immer im Vordergrund. Darauf achteten von Anfang an Mitarbeiter der Mainzer Universitätsmedizin, welche - unter der Leitung von Dr. Felix Post - die Werte ihrer Schützlinge immer im Auge behielten.

Die Erfolge ließen keineswegs lange auf sich warten, schon bald nach Beginn des Projekts purzelten überflüssige Pfunde und sogar die Medikamentenmenge konnte reduziert werden. Peter, der heute keinerlei Tabletten mehr zur Behandlung seines Typ-2-Diabetes benötigt, erinnert sich noch gut an diesen Moment, als ihm sein behandelnder Arzt mitteilte, dass er diese Substanzen nicht mehr benötige: "Ich habe häufig mit Nebenwirkungen zu kämpfen gehabt, insbesondere in der Anfangszeit litt ich an Durchfall und Völlegefühl. Plötzlich soll ich diese Mittel nicht mehr brauchen? Nach nur vier Monaten Training? Das war zunächst kaum fassbar." Wahr ist es trotzdem. Und nicht nur Peter, auch die gebürtige Südafrikanerin Belinda darf zur Probe auf die Medikamente verzichten.

Wie alle D-Runner kam sie nach 21 Kilometern wohlbehalten ins Ziel. Nach so viel Bewegung durfte natürlich ausnahmsweise auf der After-Marathon-Party herzhaft zugelangt werden. Der betreuende Kardiologe der Mainzer Universitätsmedizin Dr. Felix Post war vor allem stolz, auf seine frisch gebackenen Sportler: "Ich glaube, dass die Zehn gar nicht so richtig wahrhaben wollen, dass sie nun zu Vorbildern geworden sind. Denn sie haben das geschafft, was sich viele Diabetiker vornehmen aber in der Regel nicht schaffen. Ich hoffe, sie versuchen deshalb künftig auch, sich wie Vorbilder zu benehmen und helfen zudem anderen Diabetikern zum Sport zu finden."

Die D-Runner sind über das Sportprogramm nicht Leidensgenossen, sondern Freunde geworden. Und dass es weiter geht, steht jedenfalls für D-Runner Hartmut auch schon fest: "Na klar! Schon für September werden die 30 Kilometer angepeilt."

(Ende)
Aussender: www.d-run.de
Ansprechpartner: Markus Marcela
Tel.: +49 (6131) 622505-0
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