Flammen über dem "Versailles am Rhein"

Festliche Opern-Gala am Schloss Biebrich: Synchronfeuerwerk zur Musik Tschaikowskis am kommenden Sonntag, 16. Juli 2006

Wiesbaden (pts031/10.07.2006/14:00) Opern-Arien vor barocker Kulisse und ein Schloss, das ganz nach dem Vorbild englischer Königshöfe "in Flammen" aufgeht: Das Biebricher Schloss, zu Hause in einem der größten Wiesbadener Stadtteile und idyllisch gelegen, wird nicht umsonst als das "Versailles am Rhein" bezeichnet. Fürst Georg August, der Ende des 17. Jahrhunderts am Rheinufer zu Biebrich zunächst ein Gartenhaus errichten ließ, orientierte sich bei seinen Plänen für ein "Wohnschlösschen" ganz an dem Vorbild französischer Herrscher. Und so entstand eines der eindrucksvollsten Barockschlösschen am Rhein, das am 16. Juli Schauplatz von "Schloss in Flammen" mit Solisten der Oper und einem eindrucksvollen Synchron-Feuerwerk ist.

Nach einer gelungenen Premiere im vergangenen Jahr weist auch die Biebricher Schloss-Nacht 2006 mit festlicher Operngala ein großes Angebot international renommierter Solisten auf, die Arien aus Werken von Verdi, Bizet und Mozart darbieten. Zu Tschaikowskis weltberühmter Ouvertüre 1812 wird bei dem von ZDF-Journalist Dieter Kürten präsentierten Programm schließlich ein partiturgerechtes Feuerwerk abgebrannt - am Boden wie in der Luft.

Fürst Georg August, der 1721 starb, setzte die maßgeblichen Akzente für die mit einer Rotunde verbundenen Schlossbauten, die heute vom Hessischen Ministerpräsidenten für repräsentative Empfänge genutzt wird. Der großzügige Park wird von einer Orangerie abgeschlossen - auch das entsprach den Vorstellungen des Fürsten, der die Vollendung seines "Versailles am Rhein" jedoch nicht erleben sollte. Gut 200 Jahre nach seinem Tod, seit dem Jahr 1929, findet in diesem Schlosspark das Internationale Pfingst-Reitturnier statt, das alljährlich die Elite des Pferdesports nach Wiesbaden lockt.

Bis 1841 blieb Schloss Biebrich Hauptresidenz der Fürsten und Herzöge von Nassau. Erst 1841, als das Stadtschloss Wiesbaden - heute Sitz des Hessischen Landesparlaments - fertig gestellt worden war, wurde das Schloss am Rhein nur noch als Sommerresidenz genutzt. Auch dieses Kleinod wurde von den Folgen des Zweiten Weltkrieges nicht verschont, sein Ostflügel bis auf die Außenmauern zerstört. Anfang der 80-er Jahre veranlasste das Land Hessen als Eigentümer des Schlosses umfangreiche Wiederaufbauarbeiten. Heute ist das Schloss unter anderem auch Sitz der staatlichen Filmbewertungsstelle. Und es dient als Standesamt, für unvergessliche Eheschließungen inmitten barocker Pracht...

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